Diskussion um Kulturstandort Beuel Neuer Vorstoß für ein Kulturquartier

Beuel · Die Beueler Mehrheitskoalition fordert die Stadtverwaltung auf, ein Konzept für das Areal zwischen Pantheon und Bahnhof auszuarbeiten. Die Planungskosten würden die Beueler aus dem Bezirksetat zahlen.

Die aus CDU, SPD und FDP bestehende Mehrheitskoalition will die Stadtverwaltung in der Sitzung der Bezirksvertretung Beuel am Mittwoch, 13. September, beauftragen, ein Konzept für eine Quartiersentwicklung rund um die Halle Beuel umgehend zu erarbeiten. Ein entsprechender Antrag ist jetzt bei der Bezirksverwaltung Beuel eingegangen.

Auslöser für den Antrag war der Satz von Kulturdezernent Martin Schumacher beim „Beueler Treff“ des GA in der vergangenen Woche. Bei diesem Bürgerdialog kündigte Schumacher zur Überraschung aller Anwesenden an, dass die Stadt Bonn das Gelände an der Siegburger Straße für die nächsten zehn Jahre als Ausweichquartier für die zur Sanierung anstehende Oper und das Schauspiel belegen will.

Stadt schon vor einem Jahr beauftragt

„Diese Äußerung kam für mich völlig überraschend. Ich bin bislang davon ausgegangen, dass die Verwaltung schon längst an der städtebaulichen Entwicklung des Geländes arbeitet“, sagte Beuels Bezirksbürgermeister Guido Déus (CDU). SPD-Fraktionsvorsitzender Dieter Schaper: „Der Umgang der Verwaltung mit diesem Thema ist ein Unding. Bereits vor einem Jahr haben wir die Stadt schon mal beauftragt, Ideen für das Quartier zu entwickeln. Jetzt bekräftigen wir unsere Forderung nochmals mit dem Antrag, weil wir es ernst meinen.“

FDP-Stadt- und Bezirksverordnete Zehiye Dörtlemez erklärte: „Das Gelände war schon früher durch die Halle Beuel ein Kulturquartier. Der Umzug des Pantheons ist ein weiterer Akzent, der geradezu nach weiteren Schritten schreit.“ Sie fordert gemeinsam mit CDU und SPD, dass die Stadt bei ihren Überlegungen auch die Neugestaltung von Königswinterer Straße, Siegburger Straße und Bahnhof Beuel berücksichtigt. In dem Koalitionsantrag wird die Verwaltung beauftragt, mit dem zuständigen Landesministerium Kontakt aufzunehmen, um Fördermittel für das Projekt zu generieren.

Zumutung für das Pantheon

„Als Anschubfinanzierung wollen wir aus dem 'Bezirksbudget Sondermaßnahmen' 30 000 Euro zur Verfügung stellen, um zu zeigen, wie wichtig uns das Thema ist“, sagte Déus. Und Schaper ergänzte: „Wir stemmen uns mit aller Macht gegen die Idee der Stadt, die Markthallen an der Röhfeldstraße als Wertstoffhof umzunutzen. Das ist eine Zumutung fürs Pantheon.“ Hinsichtlich der erforderlichen Lagerkapazitäten während der Sanierung Theater und Oper Bonn fordert die Koalition die Verwaltung auf, nach alternativen Standorten in Beuel zu suchen.

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