Kennedybrücke in Bonn Laubenthal hält an zweispuriger Nutzung fest

BEUEL · Theoretisch ist es möglich, dass auf der Kennedybrücke zwei Autos nebeneinander fahren. Praktisch macht es kaum jemand. Soweit waren sich Verwaltung und die Beueler Politik in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung einig.

 Das alltägliche Bild auf der Kennedybrücke: Autos fahren auf der überbreiten Spur hintereinander her, weil die 4,75 Meter breite Fahrbahn für zweispuriges Fahren zu schmal ist und die Autofahrer sich das Überholen nicht zutrauen.

Das alltägliche Bild auf der Kennedybrücke: Autos fahren auf der überbreiten Spur hintereinander her, weil die 4,75 Meter breite Fahrbahn für zweispuriges Fahren zu schmal ist und die Autofahrer sich das Überholen nicht zutrauen.

Foto: Max Malsch

Nur in der Frage, wie man dem Sachverhalt begegnen solle, herrschte Uneinigkeit. Wie berichtet, hatte Beuels Vize-Bürgermeister Ralf Laubenthal (SPD) in einer Anfrage gefordert, mit Hinweisschildern ab der Brückenmitte darauf hinzuweisen, dass Autofahrer sich frühzeitig nebeneinander einordnen könnten. Die Verwaltung lehnte das ab. Aufgeben will Laubenthal aber noch nicht.

Er möchte nun einen Antrag formulieren, der die Verwaltung auffordert, zu prüfen, welche Maßnahmen ergriffen werden könnten, um die Situation so zu verändern, dass die Brücke zweispurig genutzt wird, ohne die Zuschüsse zu gefährden, die für den Brückenumbau geflossen sind. Beispielsweise solle geklärt werden, ob die hohen und sehr breiten aufgeklebten Bordsteine zurückgebaut werden könnten.

Die Fahrbahn sei auf der Brücke 4,75 Meter breit, so Laubenthal in der Bezirksvertretungssitzung. "Da können zwei Autos nebeneinander fahren, auch im ganz normalen Verkehr. Das Problem ist: Die Leute wissen es nicht." Die Fahrbahnbreite reiche zwar eigentlich für zwei Autos aus, sagte Björn Wehmeier vom Stadtplanungsamt. "Die Realität sieht eben manchmal es etwas anders aus." Diese Erfahrung haben auch Vertreter der Politik gemacht. "Ich gehöre zu den Autofahrern, die sich das nicht trauen", sagte Bezirksbürgermeister Guido Déus (CDU).

Auch darüber, ob überhaupt Handlungsbedarf besteht, waren sich die Politiker uneins. "Ich halte es für überflüssig, weil der Verkehr auf der Brücke prinzipiell fließt", so Achim Joest (Linke). "Ich freue mich ehrlich gesagt, wenn ich mit dem Fahrrad schneller bin, als die stehenden Autofahrer", sagte Werner Rambow (Grüne).

Ralf Laubenthal kritisierte die knappe ablehnende Stellungnahme der Verwaltung zu seinem Vorstoß. "Sie ist mehr als dürftig und zeigt, dass die Verwaltung offensichtlich manche Sachen nicht ganz ernst nimmt", sagte er.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort