Ausstellung "Osterbräuche" Karklappern und andere Bräuche

BEUEL · Wie kommt das Küken in ein gekochtes Ei? Dies ist sicherlich nicht die wichtigste, jedoch eine der interessantesten Fragen, auf die man in der Sonderausstellung "Osterbräuche" im Heimatmuseum Beuel jetzt eine Antwort findet.

 Gertrude Jöbsch führt eine Karklapper vor, die ab Gründonnerstag das Glockenläuten ersetzt.

Gertrude Jöbsch führt eine Karklapper vor, die ab Gründonnerstag das Glockenläuten ersetzt.

Foto: Max Malsch

Bei den Sonderausstellungen des Heimatmuseums darf man nicht einfach durchlaufen und sich von den Exponaten beeindrucken lassen. Man muss sich Zeit nehmen und die Details studieren; genau hinzuschauen und die zugehörigen Texte zu lesen, ist hier Pflicht. Erst dann erfährt der Besucher alles über die historischen Bräuche. "Als Heimat- und Geschichtsverein haben wir uns auch dem Brauchtum verschrieben", sagte Volker Engel, der Vorsitzende des Vereins, bei der Eröffnung.

Konnte man bei der letzten Sonderausstellung über das Thema "Karneval" noch auf den eigenen Fundus zurückgreifen, so waren für die Ausstellung "Osterbräuche" hauptsächlich das Know-how und die Requisiten der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen gefragt. Denn sie präsentierten zur Eröffnung Techniken, von denen viele Besucher vermutlich noch nie etwas gehört hatten.

Ostereierfärben - eine einfache Sache sollte man meinen. Die einen kaufen gefärbte Eier, andere färben sie mit gekaufter Farbe. Aber mit dem Sud aus Zwiebelsaft? Wie batikt man Ostereier? Welche Eier gibt es überhaupt, wie ist der Größenvergleich? Auf alles gibt es eine Antwort, auch auf die Frage mit dem Küken in dem Ei.

Osterbücher gibt es in der Ausstellung zu sehen, eine schön gedeckte Ostertafel sowie spezielle Backformen für die Osterkuchen Hase und Lamm. Beide werden, so lernt man hier, aus unterschiedlichen Teigen gemacht.

Überhaupt das Essen. Angefangen mit der Gründonnerstagssuppe mit den ersten frischen Kräutern über die Fasten-Reissuppe mit Erbsenpüree, Buchweizenpfannenkuchen und Maultaschen, die "Herrgottsbescheißerle" genannt wurden - auch die alten Rezepte werden angeboten. Selbstverständlich fehlen auch die kirchlichen Aspekte nicht.

Was hat es mit dem Gründonnerstag auf sich, warum gibt es in den Kirchen, also auch in St. Josef, ein Fastentuch, oder was ist eine Karklapper? Diese, so viel sei verraten, ersetzte die Glocken, die von Gründonnerstag bis zur Ostermette nicht läuten durften. Mit ihnen wurde auch die Uhrzeit kundgetan.

Die Ausstellung

Volker Engel hat mit seinem Team eine kleine, feine Sonderausstellung zusammengestellt. Diese ist zu denüblichen Öffnungszeiten des Heimatmuseums mittwochs, samstags und sonntags jeweils von 15 bis18 Uhr und nach Vereinbarung (Tel. 02 28/47 08 53) bis Ostern geöffnet, letztmalig am Ostermontag.

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