Neues Geschäft in Bonn Harfenistin eröffnet Harfenshop in Oberkassel

OBERKASSEL · Die Harfenistin Andrea Thiele hat einen Harfenshop in Oberkassel eröffnet. Die Instrumente kommen von einer kleinen Manufaktur aus Frankreich. Das Geschäft ist deren einzige deutsche Außenstelle.

 Instrumente aus Frankreich: Andrea Thiele hat die erste der 18 Harfen in ihrem Geschäft ausgepackt.

Instrumente aus Frankreich: Andrea Thiele hat die erste der 18 Harfen in ihrem Geschäft ausgepackt.

Foto: Martina Sondermann

Die fast zwei Meter hohe Harfe gehört zu den ältesten Musikinstrumenten der Menschheit und zieht mit den sphärischen Klängen ihrer 47 Saiten die Zuhörer bis heute magisch in ihren Bann. Ihre Liebe zu diesem besonderen Instrument entdeckte Andrea Thiele (47) im Alter von acht Jahren, als sie einer jungen Harfenspielerin aus dem Bekanntenkreis zuhörte.

„Das hat mich sofort fasziniert“, erinnert sie sich. Aus der Leidenschaft wurde dank einer guten Portion Talent schnell ein Berufsziel, das die Musikerin konsequent verfolgt hat. Nach Orchester-Engagements in Deutschland und den USA spielt Andrea Thiele heute als freischaffende Harfenistin unter anderem in Bonner und Kölner Orchestern und gibt seit mehr als 25 Jahren Harfenunterricht.

„Kinder sind fasziniert von der Optik und dem warmen Klang dieses seltenen Instruments“, so die Erfahrung der Harfenlehrerin, die auch erwachsene „Spätberufene“ unterrichtet und jetzt in Oberkassel einen Camac-Harfenshop eröffnet hat. Neben dem Kauf einer Harfe bietet sie auch das Mieten eines Instruments an. „Das empfiehlt sich gerade am Anfang“, erklärt die Expertin, „um herauszufinden, ob die Freude am Harfenspiel wirklich von Dauer ist.“ Viele Eltern seien fälschlicherweise der Meinung, dass eine Harfe unerschwinglich ist. „Aber eine Hakenharfe kostet auch nicht mehr als ein Klavier“, so Thiele, wobei große Pedalharfen durchaus den Preis eines Klein- oder Mittelklassewagens haben können.

Einzige deutsche Außenstelle von Manufaktur

Ihr kleines Harfengeschäft am Ortsrand von Oberkassel ist neben der Generalvertretung in Berlin-Charlottenburg die einzige deutsche Außenstelle der traditionsreichen französischen Manufaktur Les Harpes Camac, die seit fast fünf Jahrzehnten Haken- und Pedalharfen fertigt und 1990 die erste elektronische Harfe auf den Markt gebracht hat, deren Saiten einzeln verstärkt werden. „Ich habe bereits während meines langjährigen USA-Aufenthalts in Los Angeles einen Camac-Harfenshop gemanagt“, berichtet die Oberkasselerin, „und bin seitdem mit dem französischen Chef Eric Piron in Kontakt geblieben.“ So entstand die Idee, neben dem Berliner Flaggschiff eine Zweigstelle im Rheinland zu gründen. „Zumal normale Musikgeschäfte keine Harfen führen“, erklärt die Shopmanagerin.

Am Freitag und Samstag, 14. und 15. Juni, können von 10 bis 18 Uhr interessierte Harfenisten und solche, die es noch werden wollen, mit Thiele sowie dem aus Frankreich angereisten Piron und der Berliner Geschäftsführerin Julia Becker über die verschiedenen Harfenmodelle ins Gespräch kommen. Besitzer einer Camac-Harfe haben außerdem an beiden Tagen der offenen Tür die Möglichkeit, ihr Instrument nach vorheriger telefonischer Anmeldung kostenlos von einem Techniker regulieren zu lassen. Wer gern einmal live erleben möchte, wie ein Harfe klingt, der muss sich noch bis Herbst gedulden. Dann plant Harfenistin und Shopmanagerin Thiele in Oberkassel ein offenes Harfenkonzert. Andrea Thiele ist unter der Rufnummer 0175/8099727 zu erreichen.

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