Mehr Platz für Mehlemer Bach

Neues Becken in Oberbachem dient Hochwasserschutz und Verbesserung der Gewässerstruktur

 Das Bett des Mehlemer Bachs unterhalb des Werthhovener Wegs in Oberbachem ist beträchtlich verbreitert worden.

Das Bett des Mehlemer Bachs unterhalb des Werthhovener Wegs in Oberbachem ist beträchtlich verbreitert worden.

Foto: Axel Vogel

WACHTBERG. In Sachen Hochwasserschutz hat die Gemeinde jetzt eine weitere Maßnahme am Mehlemer Bach umgesetzt. Nach einer Bauzeit von rund neun Wochen ist die Aufweitung des Baches unterhalb des Werthhovener Wegs in Oberbachem fertig und seit Anfang des Monats auch abgenommen. Ebenso wie weitere Sicherungsmaßnahmen an der Stelle. Das teilte Sebastian Wortha von den Gemeindewerken Wachtberg mit. Die veranschlagten Kosten von knapp 190 000 Euro habe man eingehalten, so Wortha weiter. Noch folgen werden zwei weitere Maßnahmen an der Straße Zum Dienacker in Oberbachem und an der Austraße In Niederbachem (der General-Anzeiger berichtete).

Aus Sicht der Gemeinde besteht mit Blick auf den Mehlemer Bach noch an einigen Stellen Handlungsbedarf. So etwa in Oberbachem. Schließlich war es hier bei dem Hochwasser im Juli 2010 zu starken Böschungsabbrüchen gekommen. Weitere Abbrüche stellten sich anlässlich des Unwetters im Juni 2013 ein.

Da in unmittelbarer Nähe der Abbruchstellen Häuser stehen, veranlasste die Gemeinde Sofortmaßnahmen, die laut Wortha "eine Sicherung der vorhandenen, stark abgegangenen Böschungen gegenüber den Privatgrundstücken zum Ziel hatten". Aber es ging ausdrücklich nicht nur darum, Hochwasserschäden zu beseitigen.

Auch sollte die Gewässerstruktur verbessert werden, so Fachmann Wortha. Dazu erstellte die Gemeinde mit dem Ingenieur-Büro Fischer an drei Gewässerabschnitten des Mehlemer Baches eine Planung. Der erste Bauabschnitt betraf besagtes Gelände unterhalb des Werthhovener Weges und ist jetzt fertig. Folgen sollen eine weitere Aufweitung des Mehlemer Baches sowie eine Verbesserung der Gewässerstruktur an der Straße Zum Dienacker in Oberbachem. Hier laufen laut Wortha noch die Verhandlungen. Wie berichtet geht es beim dritten Bauabschnitt um ein neues Retentionsbecken, dass an der Austraße in Niederbachem entstehen soll. Beginn der Bauarbeiten ist hier laut Sebastian Wortha am 10. Oktober.

Bei der Maßnahme am Werthhovener Weg ging es darum, die Gefährdung der Bebauung zu mindern und gleichzeitig Retentionsflächen zu schaffen. Daher wurde unterhalb des Werthhovener Wegs der Gewässerverlauf verlegt, was eine Aufweitung und Abflachung der Böschungen zu den angrenzenden Hausgrundstücken ermöglichte. Das soll wiederum zukünftig für mehr Standsicherheit der Hänge sorgen. Dazu wurden die abgebrochenen Böschungsbereiche auch neu aufgebaut und die Bodenmaterialien nach Aussage von Wortha erdbautechnisch regelrecht "verzahnt".

Zudem hatten die Arbeiter auch Sicherungsarbeiten an der Gewässersohle und an den Uferböschungen durchgeführt. An den besonders gefährdeten Stellen wurden jeweils Steinwalzen eingebaut sowie die Sohle durch Konstruktionen aus Totholz gesichert.

"Ansonsten wird die Befestigung des Gewässers auf ein Minimum beschränkt, um dem natürlichen Gewässerleitbild auch im bebauten Gebiet nahezukommen", führte der Experte der Gemeindewerke aus.

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