Verein Königsberghilfe Auflösung nach 20 erfolgreichen Jahren

MEHLEM · Mehr als 20 Jahre lang sorgte die evangelische Heilandkirchengemeinde gemeinsam mit der Frauenhilfs-Diakonieschwesternschaft im Rheinland für einen besonderen Austausch zwischen Bad Godesberg und Königsberg/Kaliningrad. Zahlreiche Hilfstransporte, zum Beispiel für Straßen- und Waisenkinder, fuhren seit 1992 die Strecke vom Rhein ins einstige Ostpreußen.

 Einer von unzähligen Hilfstransporten von Godesberg nach Königsberg. Pfarrer Robert Wachowsky (links) mit Helfern. Insgesamt waren es mehr als 50 Transporte, die Hilfsgüter brachten.

Einer von unzähligen Hilfstransporten von Godesberg nach Königsberg. Pfarrer Robert Wachowsky (links) mit Helfern. Insgesamt waren es mehr als 50 Transporte, die Hilfsgüter brachten.

Foto: Privat

Wie Robert Wachowsky, spiritus rector der Hilfsaktionen und Pfarrer im Ruhestand, mitteilte, wird der Verein, der 2006 gegründet wurde, zum Ende des Jahres aufgelöst. Der Grund: "Den Menschen in Kaliningrad geht es sehr viel besser als vor 20 Jahren. Viele Nöte sind behoben. Viele Hilfsbedürftige können sich mit russischer Unterstützung selber helfen."

Allerdings nannte Wachowsky noch einen weiteren Grund: "Das Alter vieler unserer Spenderinnen und Spender ist inzwischen über 85 geklettert. Mehr und mehr von ihnen werden von ihrem Schöpfer zurück gerufen." Mit einem Dank-Gottesdienst am Sonntag, 3. November, soll nun die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer sowie der Spender gewürdigt werden. Mitgestaltet wird der Gottesdienst von "Cantabile Tilsit", einem russischen Gesangsquintett aus dem Königsberger Gebiet, sowie zwei leitenden Krankenschwestern aus Königsberg.

Die beiden Schwestern, Tatiana Uvarova und Tatiana Ostaptschuk, waren besondere Vertrauenspersonen bei den Hilfstransporten und der Ausbildung der Krankenschwestern. "Aus den Besuchen von russischen Krankenschwestern in Bad Godesberg ging eine russische Schwesternschaft hervor, die zurzeit 3100 Mitglieder hat. Schwester Tatiana Uvarova ist die stellvertretende Direktorin der Königsberger Schwesternschaft und selbst Dozentin an der Kant-Universität Kaliningrad", berichtet Robert Wachowsky.

"Im Verlauf der Jahre sind mehr als 700 uns namentlich bekannte Menschen aus ganz Deutschland, aus der Schweiz, aus den Niederlanden und aus Dänemark hinzugekommen, die ebenfalls den Hilfsbedürftigen in Königsberg/Kaliningrad und im Kaliningrader Gebiet geholfen haben", so Wachowsky weiter.

  • Deutsch-Russischer Gottesdienst am Sonntag, 3. November, um 10 Uhr, in der Heilandkirche in der Domhofstraße. Das Gesangsquintett "Cantabile Tilsit" sorgt für den musikalischen Rahmen
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