Projekt an Lyngsbergschule Auf Bönnsch zum Sturm der Godesburg

LANNESDORF · Mit dem Mut von 20 entschlossenen Kindern ist am Samstag die Godesburg gestürmt worden, und zwar in der Lyngsbergschule an der Lindstraße. Eine Gruppe aus Schülern führte am Ende ihrer Projektwoche das Stück "Jebhard von Truchsess" auf und lernte dabei nicht nur eine Menge Geschichte rund um die Stadt Bonn kennen.

 Aufführung von Truchsess: Die Schüler haben viel Freude am Stück und den bönnschen Dialogen.

Aufführung von Truchsess: Die Schüler haben viel Freude am Stück und den bönnschen Dialogen.

Foto: Ronald Friese

Mit Jebhard sollten die Grundschüler auch Bönnsch als Dialekt kennenlernen. Während der Projektwoche hatten 20 Kinder unter dem Motto "Rheinreise" zunächst viel über die Stadtgeschichte und die Godesburg gelernt. Zudem bekamen sie Mundartunterricht vom Festausschuss Bonner Karneval. Innerhalb von vier Tagen intensivster Proben lernten die Kinder der ersten bis vierten Klasse das Stück und übten die Aussprache des Textes.

"Ich finde, es war sehr professionell gemacht", befand Simone Draht nach der Vorstellung. Vor allem die Aussprache der Kinder "war sehr schön und deutlich". Claudia Frankmölle beglückwünschte die Kinder und fand, dass "es spitzenmäßig war, was sie in der kurzen Zeit geschafft haben". Nicht alles trugen die Pänz auf Platt vor, einige Passagen waren auf Hochdeutsch. Maria Katabira besucht die dritte Klasse und hatte sich "Jebhard von Truchsess" auch angesehen. "Es war schön, dass sie richtig Bönnsch gesprochen haben und alles so echt war."

Bei den jungen Darstellern selbst kam das Stück ebenfalls gut an. Balbina Lukombo erinnerte sich an die Vorbereitungszeit. Ihr gefiel, "dass wir die Wörter gelernt haben und übersetzen durften". Das Lernen sei nicht schwierig gewesen. "Jetzt reden wir mit unserer Lehrerin immer Bönnsch." Vanessa Lukombo (erste Klasse) kam mit dem Sprachunterricht auch gut klar. Allerdings hätten die Endungen im Bönnsch komisch geklungen. Sie freute sich, dass so viele Leute im Publikum waren.

Für viele Eltern und Lehrerin Conny Büsch-Dutz war das Projekt etwas Besonderes. "Mit mehr als 15 Muttersprachen an unserer Grundschule haben die Kinder gemeinsam etwas ganz Neues gelernt, das sie auch emotional mit ihrem Wohnort verbindet. Die Begeisterung bei den Proben und der Stolz über die gelungene Aufführung haben die Identifikation mit ihrer Schule gestärkt." Die Kinder bekommen so "einen stärkeren Bezug zum Rheinland und machen mal etwas mit regionaler Bedeutung", bemerkte Silvia Suardi, die im Publikum gesessen hatte.

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