Kurfürstenallee in Bad Godesberg Zeile wird Zug um Zug verkauft
BAD GODESBERG · Es bewegt sich einiges, hinter den Fassaden der kurfürstlichen Meile. Einige der Gründerzeitvillen an der Kurfürstenallee sind bereits verkauft, andere sollen demnächst veräußert werden.
Bei zwei Liegenschaften ist der Verkauf unsicher geworden. Insgesamt aber zeichnet sich bereits jetzt ab: Aus der einstmals voller Hoffnung vorgetragenen Idee mit einer Ansammlung medizinischer Dienstleistungen, an der Kurfürstenallee an Bad Godesbergs Tradition als Heilstätte anzuknüpfen, scheint nichts zu werden. Zumindest für zwei der Gebäude stehen bereits andere Nutzungen im Raum.
Liegenschaft 2 bis 3 (Rathausneubau) und Baulücke Kurfürstenallee 4
Bevor entschieden wird, ob die Gebäude und das freie Grundstück verkauft werden, steht laut Verwaltung die Entscheidung über die Sanierung des alten Rathauses an. Erst müsse klar sein, ob die Grundstücke nicht doch gebraucht werden, um einen Anbau darauf zu realisieren. Die Prüfung liegt zurzeit bei einem Architektur- und einem Ingenieurbüro. Außerdem nimmt zurzeit ein Büro für Tragwerksplanung, Holz- und Brandschutz die Gebäude hinsichtlich ihrer Statik unter die Lupe.
Eine zentrale Rolle spielt dabei auch der Plan, in Zukunft neben den Bürgerdiensten unter anderem auch Musikschule und Trauzimmer im alten Rathaus unterzubringen. So gibt es die Idee, einen Saal anzubauen, der unter anderem für Sitzungen der Bezirksvertretung oder Musikschulkonzerte dienen könnte. Mit Blick auf die Baulücke hatte es bereits in der Bezirksvertretung Diskussionen gegeben. Dort wurde die Forderung erhoben, den Zwischenraum aus klimatischen Gründen bestehen zu lassen, weil er eine Luftverbindung zwischen Redouten- und Kurpark herstelle.
Liegenschaft Nummer 6
Wie berichtet, soll das Gebäude für einen hohen sechsstelligen Betrag den Besitzer wechseln. Hier möchte sich ein Notar niederlassen.
Liegenschaft Nummer 7
Dem Verkauf an den Höchstbietenden - der Verkehrswert des früheren Jugendzentrums wurde auf 530 000 Euro beziffert- stimmten die Politiker zu. Dies allerdings unter einem Vorbehalt: Sollte einer der anderen Bieter in dem Haus eine Kindertagesstätte einrichten wollen, deren Betrieb finanziell gesichert und langfristig angelegt ist, soll das Konzept der Bezirksvertretung vorgestellt werden. Erst danach soll dann eine endgültige Entscheidung über den Verkauf fallen. Ob das der Fall sein wird, wird zurzeit laut Stadt noch geprüft.
Außerdem steht noch eine von der Politik gewünschte Nachzahlungsklausel aus. Denn die Stadt hat das Grundstück für den Verkauf anders zugeschnitten: Soll heißen, dass das Areal in Richtung Kurfürstenbad ein wenig verkürzt, dafür aber zur Seite deutlich ausgeweitet wurde. Insgesamt ist das Grundstück dann rund 978 Quadratmeter groß. Auf der freien Flächen wäre rein theoretisch noch Platz für einen Neubau. Auch wenn es zurzeit so aussieht, als könnte dort wegen in der Erde liegender Versorgungsleitungen nicht gebaut werden, könnte sich das ändern, meinten die Politiker. Dann könnte das Areal zum Baugrundstück umgewidmet werden und erführe eine Wertsteigerung.
Liegenschaft Nummer 8 und 9
Diese Häuser werden erst verkauft, wenn feststeht, ob wenn ja wann die Musikschule umzieht, teilt die Stadt mit.
