Vom Waldrand ins Zentrum Bonner Hospizverein eröffnet Dependance

BAD GODESBERG · Zu Beginn gab es gleich mal eine Belastungsprobe: Rund 80 Gäste füllten am Freitagnachmittag die neue Dependance des Bonner Hospizvereins. Hier, in der Junkerstraße im Godesberger Zentrum, schuf der Verein eine zweite Anlaufstelle neben dem ambulanten Dienst im Waldkrankenhaus.

 Eröffnen die Dependance: (v.l.) Joachim von Arnim, Jürgen Bruder, Monika Wulf-Mathies und Peter Johannes von Geyso.

Eröffnen die Dependance: (v.l.) Joachim von Arnim, Jürgen Bruder, Monika Wulf-Mathies und Peter Johannes von Geyso.

Foto: Ronald Friese

Die vielen Eröffnungsgäste füllten den Versammlungsraum bis auf den letzten Platz, einige mussten im Stehen verfolgen, wie Monika Wulf-Mathies als Schirmherrin des Vereins und seiner Stiftung die neuen Räume eröffnete.

"Wir kommen ins Zentrum, um allen Menschen zur Verfügung zu stehen. Dies soll ein Ort der Begegnung sein", machte Wulf-Mathies klar. Für viele sei die Hospiz-Idee noch immer ein Tabuthema, mit dem ambulanten Dienst im Zentrum wolle man nun für mehr Aufmerksamkeit in der Gesellschaft sorgen.

"Wir dürfen das Thema nicht totschweigen", so ihre Forderung, mit der sie gleichzeitig einiges Schmunzeln im Raum auslöste. Passenderweise. Denn in den neuen Räumlichkeiten soll kein Platz für Trübsal oder Angst sein.

Auf 200 Quadratmetern finden hier drei feste Mitarbeiter ihre Büros. Für die 60 Ehrenamtlichen, die im Jahr über 100 Sterbende betreuen, bietet die Dependance einen Versammlungsraum, der für Schulungen und Betreuungsgespräche genutzt werden soll.

Sämtliche Zimmer sind hell und freundlich gestaltet. Die Kosten für die dreijährige Miete und die Ausstattung liegen im fünfstelligen Bereich, getragen durch die Hospizstiftung. Deren Vorsitzender Peter Johannes von Geyso ließ bei der Eröffnung keinen Zweifel aufkommen: "Dies ist ein großer Tag für den Verein. Ab sofort können wir bürgernah unsere Hilfe anbieten."

Damit diese Hilfe auch künftig gesichert ist, nutzten die Beteiligten das große Publikum am Eröffnungstag, um ordentlich um Mitglieder zu werben. 300 zählt der Hospizverein aktuell, "aber unsere Angebote werden zunehmend in Anspruch genommen, wir brauchten deshalb auch neue Mitglieder", sagte der Vereinsvorsitzende Joachim von Arnim. Schatzmeister Wolfgang Prinz ergänzte: "Mehr Mitglieder bedeuten mehr Planungssicherheit für unsere Angebote." Denn diese Angebote werden zurzeit überwiegend aus Spenden und Fördermitteln finanziert, kaum aus Mitgliedsbeiträgen.

Info: Mehr zu den Angeboten und Informationen zur Mitgliedschaft unter 0228/62906900.

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