Kinder lernen bei den Freibadfreunden Friesdorf Schwimmen Wie ein Maulwurf durchs Wasser graben

FRIESDORF · Schaufelbewegungen wie ein Maulwurf sollen die Kinder im Wasser machen. "Grabt euch den Weg frei", sagt Rettungsschwimmer Christoph Janicke am Beckenrand des Friesdorfer Freibads.

 "Grabt euch den Weg frei": Der Aufforderung des Schwimmlehrers Christoph Jannicke kommen die Kinder - mit mehr oder weniger Begeisterung - nach.

"Grabt euch den Weg frei": Der Aufforderung des Schwimmlehrers Christoph Jannicke kommen die Kinder - mit mehr oder weniger Begeisterung - nach.

Foto: Nicolas Ottersbach

Er bringt den Vier- bis Sechsjährigen gerade das Schwimmen bei. Die sind erst noch etwas zögerlich und klammern sich an ihre Schwimmhilfen. Trotzdem geht Jannicke mit ihnen nach kurzer Zeit ins tiefe Wasser.

"Wenn sie sich zu lange im Nichtschwimmerbecken bewegen, gewöhnen sie sich automatisch an den Boden und setzen die Füße immer ab", erklärt er. Sein Bruder René leitet die Kleinen derweil mit einer Poolnudel Meter für Meter durch das Nass. Wie ein Fisch am Haken paddeln die Kinder hinterher. "Und wenn sie nicht mehr können, greifen sie einfach danach", sagt er. Oder schwimmen direkt an den Rand.

Das gehöre laut Christoph Janicke, der seit 12 Jahren als Übungsleiter beim Schwimmkurs der Freibadfreunde mitmacht, zu den wichtigsten Grundkenntnissen. "Man muss wissen, wo das rettende Ufer ist", sagt er. Den Anfängern vermittelt er nicht nur die Schwimmtechnik, sondern nimmt auch die Angst vor dem Wasser. Einige Kinder hätten Scheu, den Kopf unterzutauchen. Deshalb wäscht er sich mit ihnen erst nur das Gesicht, steckt dann die Nase unter Wasser und schließlich den ganzen Kopf. "Das muss schrittweise gehen, wir zwingen die Kinder zu nichts."

Wer sich traut, darf sogar vom drei Meter Turm springen. Das war für den neunjährigen Samuel, der das erste Mal den Schwimmkurs besucht, das aufregendste. "Aber eigentlich hat hier alles Spaß gemacht", sagt er. Mutter Rebecca Bailey kam sogar mit ihren Söhnen Jack (8) und Arran (6) aus Großbritannien ins Friesi, um den Kurs mitzumachen.

"Bis vor einem Jahr lebten wir hier noch, mittlerweile sind wir umgezogen", sagt Bailey. Sie besuchte ihren Mann, der noch immer in Bonn arbeitet. Zwei Wochen dauert der Kurs, der zweimal in den Ferien angeboten wird. In dieser Zeit können auch Schwimmabzeichen erworben werden. Das Konzept ist schon 18 Jahre alt: Für wenig Geld eine gute Schwimmerziehung für Kinder anbieten.

"In diesem Jahr hatten wir wahnsinnigen Zuspruch", sagt Holger Stolarz von den Freibadfreunden. Fast 170 Kinder machten mit, vor einigen Jahren waren es noch um die 40. "Mehr dürfen es nicht werden, dafür ist das Freibad einfach zu klein", sagte die Vorsitzende Inge Cziudaj. In den nächsten Sommerferien sollte man sich früh genug anmelden.

Das Freibad-Fest im Friesi ist kommenden Sonntag, 17. August, von 12 bis 20 Uhr.

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