"Alte Apotheke" in Bad Godesberg Vor 175 Jahren gab es die Konzessionsurkunde

BAD GODESBERG · Der 12. August steht für Tradition und die weit zurückreichende Pharmaziegeschichte Bad Godesbergs. Heute vor 175 Jahren, erhielt der Pharmazeut Christian Theodor Pfaffenberg von dem damaligen Oberpräsidenten der Rheinprovinz die Genehmigung, die "Alte Apotheke" zu gründen.

 Ein Wahrzeichen der Koblenzer Straße: Vor 175 Jahren erhielt die "Alte Apotheke" in Bad Godesberg ihre Konzession.

Ein Wahrzeichen der Koblenzer Straße: Vor 175 Jahren erhielt die "Alte Apotheke" in Bad Godesberg ihre Konzession.

Foto: Axel Vogel

Daran erinnert eine Konzessionsurkunde, die in der Apotheke an der Koblenzer Straße hinter der Ladentheke hängt. Das genaue Datum der Ladeneröffnung bleibt unklar. Die Apotheke teilte jedoch mit, dass die Jubiläumsfeier 2014 stattfinden wird.

Die "Alte Apotheke" trägt optisch schon lange zur Bad Godesberger Fußgängerzone bei. Das zweistöckige, im klassizistischen Stil erbaute Gebäude mit der weißen Fassade sticht sofort ins Auge. Die Geschichte des Hauses geht ins Jahr 1838 zurück. Damit handelt es sich um die zweitälteste Apotheke Bad Godesbergs und die älteste noch bestehende.

Neben der "Alten Apotheke" befand sich eine weitere direkt neben der Redoute. Heute beläuft sich das Angebot an Apotheken im Stadtbezirk auf 27. Wer die "Alte Apotheke" betritt, erblickt das Bild von Kurfürst Max Franz. Seinerzeit förderte er Bad Godesberg als Kurort und unterstützte so die Gründung von Apotheken.

Entlang der Wände befinden sich Regale aus dunkelbraunem Nussbaumfurnier, die aufgrund der aktuellen Bauarbeiten an der Koblenzer Straße teilweise leer geräumt sind. Die historischen Verkaufsräume sind erhalten. Bis zu seinem Tod im Jahr 1857 war Pfaffenberg Inhaber und Betreiber der Apotheke. Von 1871 bis heute haben, einschließlich des aktuellen Geschäftsführers, elf Inhaber die "Alte Apotheke" betrieben. Im Laufe der Jahre gab es einige Veränderungen rund ums Haus. Beispielsweise wurden die Räume mehrere Male erweitert und 1937 die doppelte Eingangstreppe errichtet.

Die Apotheke hatte aber auch mit schlechten Zeiten zu kämpfen. Monatelang war sie geschlossen und musste Ende 1996 zwangsversteigert werden. Unter dem Hammer des Bonner Amtsgerichts erhielt die Düsseldorfer Arzneimittelfirma von der Linde den Zuschlag für das alte Gebäude. Da eine Fremdnutzung des Hauses für die Beteiligten nicht infrage kam, wurde die Apotheke 1997 unter neuer Leitung wiedereröffnet.

Die Renovierungsarbeiten begannen, allerdings unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes, unter dem die Apotheke seit Juni 1997 steht. Die Innenausstattung musste den neuesten Anforderungen angepasst werden, es wurden unter anderem ein Büro und Labore gebaut. Das Inventar wurde weitgehend erhalten und nur durch einige dem Stil angepasste Elemente erweitert. Die Balkenwaage und Glasphiolen, die früher fester Bestandteil des Apothekeralltags waren, wurden durch neue, moderne Geräte ersetzt und dienen heute nur noch als Schmuck. Nach rund zwei Monaten Umbauarbeiten war die "Alte Apotheke" von innen und außen renoviert.

Anfang des 20. Jahrhunderts verkauften die Apotheken die ersten industriell hergestellten Arzneimittel. So waren erste fiebersenkende Mittel und Antibiotika wie Penizillin waren erhältlich.

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