Geplante Arbeiten in Bad Godesberg Tunnelsanierung wird verschoben

BAD GODESBERG · Weil das Lüftungskonzept des Godesberger Tunnels laut Stadt angepasst werden soll, liegt dessen Sanierung nun auf Eis. Die Politik möchte dafür den Umbau des Römerplatzes vorziehen.

Der Bad Godesberger Straßentunnel wird wohl doch nicht in diesem Jahr saniert. Grund sollen gravierende Änderungen bei der Planung sein, die den Umbau der Lüftungsanlagen betreffen. „Das Lüftungskonzept muss angepasst werden“, bestätigt Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann entsprechende Informationen des General-Anzeigers.

Was genau sich geändert hat, ob der Tunnel trotzdem uneingeschränkt genutzt werden kann, welche weiteren Konsequenzen eine mögliche Verschiebung haben könnten und wann die Arbeiten starten sollen – dazu gibt es keine weiteren Informationen. Erst wenn die Prüfung abgeschlossen ist, soll laut Hoffmann eine ausführliche Mitteilungsvorlage Licht ins Dunkel bringen.

Wie berichtet, muss der Bad Godesberger Straßentunnel sicherheitstechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Denn nach Großbränden in Alpentunneln zwischen 1999 und 2005 gelten strengere Richtlinien. In den letzten dreieinhalb Jahren investierte die Stadt 2,6 Millionen Euro in die Nachrüstung.

Ausweichroute soll ab den Sommerferien staufrei sein

Im ersten Schritt wurden unter anderem Brandschutz und Fluchtwegkennzeichnungen verbessert, auch an den Notrufeinrichtungen und dem Lautsprechersystem wurde gearbeitet. In einem zweiten Schritt soll das Belüftungssystem erneuert und das Feststellen von Schadensereignissen an neuere Vorschriften und Erkenntnisse angepasst werden.

Diese Arbeiten sollen am 4. Juli starten und bis zum 30. Juni 2017 andauern. So, wie es nun aussieht, wird daraus nichts. Doch welche Konsequenzen wird das haben? Wegen der anstehenden Tunnelsanierung sollte die Ausweichroute, die sogenannte MUK-Strecke (Mittel-, Ubier- und Konstantinstraße) spätestens ab den Sommerferien baustellenfrei sein, um die Staugefahr zu verringern. Denn die Verwaltung rechnet damit, dass der Verkehr dorthin verdrängt wird.

Kreisel muss bis Juni 2016 fertiggestellt sein

Deswegen muss der Kreisel, der ab Mittwoch an der Kreuzung Ubier-, Mittel-, Goten- und Plittersdorfer Straße entsteht, zwingend bis Juni 2016 fertiggestellt werden. Außerdem wurde die bereits beschlossene Umgestaltung des Römerplatzes verschoben. „Die Arbeiten am Tunnel können nicht verschoben werden“, hieß es in der Dezembersitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg von der Verwaltung.

Damit sollte es doch möglich sein, die Arbeiten auf der MUK-Strecke vorzuziehen, die neben der Entstehung des Kreisels in Plittersdorf und der Umgestaltung des Römerplatzes auch den Kanalbau in der Ubierstraße beinhalten, meint Grünen-Bezirksverordneter Andreas Falkowski. Schließlich stünden auch Mittel im Haushalt bereit.

Man habe die Bad Godesberger Fraktionen über die Verschiebung in Kenntnis gesetzt, sagt Hoffmann. Wenn die Prüfung abgeschlossen sei, werde es eine ausführliche Mitteilungsvorlage geben. „Bis es so weit ist, machen wir uns keine Gedanken über die Konsequenzen.“ Man werde aber schauen, ob andere Maßnahmen vorgezogen werden könnten.

Über die Umgestaltung des Römerplatzes wird schon seit einigen Jahren diskutiert. Im Juli 2015 teilte die Stadt in einem Bürgerbrief mit, dass 2016 Kanalbauarbeiten in Teilbereichen des Platzes beginnen sollten. Ab 2017 sei die oberirdische Straßenumgestaltung vorgesehen. Wie sich die Bürger den Platz vorstellen, zeigte sich in einer Infoveranstaltung: Sie würden an Stelle der großen Kreuzung gerne einen Kreisel sehen. Das unterstützten seinerzeit auch CDU und Bürger Bund.

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