Bessere Säuberung Mehr Leuchten für Bad Godesberger Kurpark

Bad Godesberg · Wie kann der Kurpark in Bad Godesberg wiederbelebt und sicherer werden? Bei einer Diskussion haben Bürger und Politiker eine bessere Säuberung und mehr Leuchten für die Anlage verlangt.

Der Kurpark entfaltet seine Schönheiten nicht überall. Dienstagmittag – nur ein Beispiel – hinterließ ein Bürger die Reste seines Mittagessens auf einer Teichmauer. Die Schattenseiten des Erholungsraumes nahe der Bad Godesberger Innenstadt ärgern viele Bürger.

Das war zuletzt bei der Jahresauftaktveranstaltung der „Herzenssprechstunden“ im Haus am Redoutenpark deutlich zu merken: Wie kann der Kurpark wiederbelebt, sauberer, sicherer und besser beleuchtet werden? Über diese Frage diskutierten die Gäste mit Kommunalpolitikern. „Nach den Wochenenden liegt rund um die Sitzbänke immer Müll“, meldeten sich Bürger im vom Generationennetzwerk und seiner Sprecherin Hergard Nowak organisierten Dialog. Jugendliche würden Wodkaflaschen und gebrauchte Spritzen in die Büsche werfen. „Da will man sich gar nicht mehr aufhalten.“ Zudem wolle man am Abend auch die dunklen Hauptwege nicht nutzen.

Der Verein Bürger.Bad.Godesberg beobachte, dass die Stadt im Park nur notdürftig säubern lasse, berichtete Sabine Köhne-Kayser. Man überlege aktuell mit der Facebook-Gruppe „Du kommst aus Godesberg, wenn...“, die Bürger selbst zu aktivieren. „Wir rufen schon jetzt auf, bei uns im Trinkpavillon auf Müllberge hinzuweisen.“ Der Verein werde ab dem 23. Mai vor dem Pavillon die legendären Konzerte „Musik im Park“ auferstehen lassen. „Wir tun also viel für den Kurpark.“ Man möge aber in Sachen Belebung des Parks auch die Jugendlichen fragen, regten Detlef Spötter und Cornelia Nicolaus vom Haus am Redoutenpark an. Bei einer gemeinsamen Aktion sei das Haus gerne dabei.

Woraufhin, moderiert von Ebba Hagenberg-Miliu, eine rege Diskussion darüber entbrannte, wo Stellschrauben neu angelegt werden müssten. Wenn der städtische Abfalldienstleister Bonnorange zu wenig säubere, werde man darüber in der Bezirksvertretung diskutieren, versprachen die anwesenden Politiker. „Denn wir alle wollen, dass der Kurpark von den Bürgern gerne genutzt wird“, erklärten die SPD-Fraktionsvorsitzende Bärbel Richter und ihr Parteikollege Lutz Beine. Versprechen wollten sie nichts, weil die Stadt bekanntlich sparen müsse.

Bürger Bund will Antrag formulieren

Bürgerengagement sei sehr zu begrüßen, aber es dürfe nicht dazu führen, dass die Verwaltung sich zurücklehne, erklärte der Bad Godesberger CDU-Vorsitzende Philipp Lerch. „Die intensivere Säuberung ist primär Aufgabe der Stadt. Wir werden ihr unsere Erwartungshaltung verdeutlichen.“

Marcel Schmitt, Fraktionsvorsitzender des Bürger Bunds Bonn (BBB), erinnerte daran, dass ein Antrag auf mehr Beleuchtung im Kurpark 2016 durch Naturschützer ausgebremst worden sei. „Außerdem heißt es ja immer wieder: Dafür ist kein Geld da.“ Woraufhin Godesbergs Grünen-Sprecher Klaus Zühlke-Robinet anmerkte, wohl niemand könne etwas gegen moderne LED-Lampen haben, die nur bei Bedarf leuchteten. Nach dem runden Tisch Gewalt hat die Stadt unter anderem im Kurpark Leuchten ausgetauscht, sodass Teile des Parks besser ausgeleuchtet werden. Das teilte das Presseamt auf Anfrage mit.

Um den Kurpark besser auszuleuchten, schlugen die Teilnehmer der Diskussion vor, die Anschaffung weiterer Lampen in den Leitbildprozess für Bad Godesberg einzubringen. Der Bürger Bund will einen Antrag formulieren, die Verwaltung möge der Bezirksvertretung noch vor der Sommerpause ein Konzept zur Verbesserung der Beleuchtung im Stadt- und Redoutenpark präsentieren, inklusive Zeit- und Kostenplan. Eine bessere Beleuchtung der innerstädtischen Parkanlagen sei vielen Bürgern seit Jahren ein Anliegen. Die bereits erfolgte Umstellung der Leuchten im Kurpark auf LED-Technik sei nicht ausreichend, so Schmitt.

Der Tod des jungen Niklas nach einem Angriff hatte eine Diskussion über Angsträume in Gang gesetzt. Polizisten sind seit anderthalb Jahren in Bad Godesberg verstärkt im Einsatz und regelmäßig im Kurpark unterwegs, wie Polizeisprecher Frank Piontek mitteilte. Wettbüros, Spielotheken und ein Casino würden überprüft. Im März hätten die Beamten 342 Personen in Kurpark, Panoramapark und Mehlem-Ort kontrolliert. In den anderthalb Jahren habe es 34 Festnahmen wegen Drogendelikten oder aufgrund ausstehender Haftbefehle gegeben.

Die nächste Herzenssprechstunde findet am 26. April, 17 Uhr, beim Quartiersmanagement Pennenfeld, Maidenheadstaße 20, statt

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