Kleinkunst in Bad Godesberg Martin Kuhlemann zaubert und hypnotisiert

BAD GODESBERG · Zauberkunst, Gaukelei und Hypnose - damit beschäftigt sich Konrektor Martin Kuhlemann seit Jahren. "Ich habe bereits als Kind gezaubert", sagt er. "Mit 15 Jahren hatte ich dann meinen ersten öffentlichen Auftritt, und seitdem bin ich dabei geblieben".

 Aus einer Kugel wird eine Kartoffel: Zauberkünstler Martin Kuhlmann zeigt einen seiner Tricks,

Aus einer Kugel wird eine Kartoffel: Zauberkünstler Martin Kuhlmann zeigt einen seiner Tricks,

Foto: Jana Hambitzer

Das Wissen und die Tricks hat er sich im Laufe der Jahre selbst angeeignet. "Ich habe viel über Kontakte und Freunde gelernt, man gibt das untereinander weiter. Sonst war aber auch das Internet hilfreich", sagt der 36-jährige. Seinen ersten Zauberkasten von seinem Großvater besitzt er immer noch. Ansonsten bekommt man die Zauberausrüstung in einem Spezialgeschäft für Zauberkunst.

Sein großes Hobby betreibt der Bad Godesberger nebenberuflich. Als Konrektor ist er an der Katholischen Grundschule Domhof tätig, als Zauberer oder auch als mittelalterlicher Gaukler tritt er auf Hochzeiten, Kindergeburtstagen oder Straßenfesten auf.

"Am liebsten mag ich es, wenn der Kreis an Leuten etwas kleiner ist. Dann hat man einen viel besseren Kontakt zum Publikum", sagt er. Bei seinen Auftritten unterscheiden sich die Reaktionen der Kinder und Erwachsenen stark. "Die Kinder sind während des Programms viel aktiver, machen mit und provozieren auch gerne", sagt Kuhlemann. "Die Erwachsenen klatschen öfter, verbeißen sich aber auch in Tricks und wollen danach unbedingt wissen, wie das ging".

Das Zauberergeheimnis zu wahren, sei Ehrensache, da bliebe er auch hart, sagt Kuhlemann. Sein Programm ist den jeweiligen Anlässen angepasst. "Ich mache auch gerne Neues und lerne dazu. Manche Tricks klappen sofort, andere muss man wie ein Klavierstück länger üben", sagt er. Auch das Vorführen der Kunststücke muss gelernt sei. "Eine reine Vorführung kommt nicht an, man muss die Zauberei verpacken und eine Geschichte erzählen", erklärt er.

Als Kostüm trägt Kuhlemann eine schwarze Hose, eine Weste mit einem mittelalterlichen Wappen und ein ärmelloses Hemd. "Damit die Zuschauer nicht denken, ich würde alles im Hemdärmel verstecken", sagt er und lacht. Auch Showhypnose ist Teil seines Programms. "Oft bedeutet Showhypnose Bloßstellung und Blamage vor dem Publikum", sagt er. "Ich mache das netter und einfühlsam, die Leute sollen sich wohlfühlen".

Kuhlemann hat das Hypnotisieren bei einem Hypnosetherapeut gelernt. "Raucherabgewöhnung oder so mache ich aber nicht", stellt er klar. "Ich lasse Zahlen und den eigenen Namen vergessen - natürlich nur während der Hypnose. Danach können sich die Hypnotisierten an alles erinnern".

In der Tat: Martin Kuhlemann braucht nur wenige Minuten, um seinen Gegenüber in Trance zu versetzen. Mit ruhiger Stimme und behutsamen Bewegungen gibt er Anweisungen und fordert zur Entspannung auf.

Der Zustand, in dem man sich währen der Trance befindet, ist schwer zu beschreiben. Man ist ruhig und fühlt sich glücklich, ein bisschen wie nach einer langen Massage. Auch Reden ist während der Trance möglich. Auf Kuhlemanns Fragen behauptet man plötzlich steif und fest, man hieße Clara und kann nicht mehr von Boden aufstehen, da man denkt, man sei festgeklebt. Mit einem Schnipsen beendet Kuhlemann die Hypnose. Man fühlt sich noch leicht benommen, kann sich jedoch an alles erinnern - eine außergewöhnliche, aber tolle Erfahrung.

Mehr zu Kuhlemanns Programm und Auftritten gibt es unter www.martin-der-zauberer.de.

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