Sportplatz Heiderhof ISC AlHilal möchte pachten - Stadt plädiert für neues Basketballfeld

HEIDERHOF · Neuer Bolzplatz oder neues Basketballfeld? Diese Möglichkeiten wurden bisher als Ersatz für die 2009 abgebauten Tore am Hainbuchenweg diskutiert. Doch es gibt eine dritte Alternative: Der ISC AlHilal möchte den städtischen Sportplatz Heiderhof pachten.

Sportwart Younis Kamil hat eine Vision: Eine moderne Spielfläche statt des staubigen Ascheplatzes, ein Vereinsgebäude mit modernen Kabinen statt der alten Umkleiden. Statt einem Basketball- oder Bolzplatz schwebt dem Verein ein öffentlich zugänglicher Multifunktionsplatz mit Basketballkörben und Toren vor.

Das Gesamtprojekt, das auch ökologische Belange berücksichtigen soll, kostet laut Kamil bis zu vier Millionen Euro. Sein Verein sehe "zahlreiche Finanzierungsmöglichkeiten". Das Vorhaben würde mindestens drei Arbeitsplätze schaffen und den ganzen Stadtteil beleben, ist sich Kamil sicher.

Aber: "Ein solches Mammutprojekt kann nur professionell gestemmt werden." Die Lösung: Der Verein will Vollzeitkräfte einstellen, Mietflächen für Dienstleister und ein Restaurant im neuen Vereinsheim sollen dauerhafte Einnahmen garantieren. Bereits Ende 2010 bekundete AlHilal Interesse daran, den Sportplatz zu pachten.

Inzwischen gab es Gespräche mit der Stadt und dem Bürgerverein Heiderhof (BVH), der laut seiner Vorsitzenden Barbara Hopmann über das Vorhaben von AlHilal informiert ist, aber keine Details kennt. Sein Verein wolle die Bürger mitnehmen, betont Kamil: "Vielleicht gibt es eine bessere Alternative, aber dazu muss erst darüber geredet werden."

Ende Mai stellte Kamil Vertretern von Jugend- sowie Sport- und Bäderamt das Konzept vor. Der Verein sei gebeten worden, noch offene Fragen, etwa zur Finanzierung, zu klären, so Isabel Klotz vom Presseamt der Stadt. Eine Rückmeldung von AlHilal habe es bisher nicht gegeben. Die Stadt sei weiter gesprächsbereit.

Die Architektin habe den Bauvorhabenplan fertiggestellt, er sei jedoch noch nicht bei der Verwaltung eingereicht worden, so der Sportverein. Dafür nennt Kamil zwei Gründe: Man habe dem neuen Sportamtsleiter Zeit geben wollen, sich einzuarbeiten, und Anfang November wähle AlHilal einen neuen Vorstand. Danach werde es um die Pacht gehen, und die Bezirksverordneten sollen informiert werden.

Wie berichtet, wird das Thema in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg behandelt, nachdem ein Brief des BVH an die Kommunalpolitiker die Diskussion neu angestoßen hatte. Die Stadt schlägt vor, das alte Basketballfeld am Sportplatz zu sanieren. Neben neuem Belag und Körben könnten für rund 80.000 Euro auch Kleinspieltore errichtet werden.

Da im Sportbereich keine Gelder mehr verfügbar seien, sollen laut Verwaltung für den Umbau überplanmäßige Mittel genutzt werden, die im Haushalt für die Bonner Bäder eingestellt sind. Dies kann der Stadtrat im November bewilligen. Auch Sponsoren zieht die Stadt in Betracht. Darüber wurde bereits im Juni mit dem BVH gesprochen, der weiter eingebunden werden soll.

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