Streit um neuen Dorfplatz Friesdorfer will keine Boulebahn auf dem Klufterplatz

Friesdorf · Die "Boule-Freunde" sind eigentlich zuversichtlich, dass sie einen Platz für ihren Sport auf dem Dorfplatz bekommen. Da kommt Franz Messinger mit einem Alternativplan, der einen ganz anderen Standort vorsieht.

Vor zwei Jahren trafen sich 13 engagierte Friesdorfer, um sich gemeinsam für den Bau einer Boulebahn auf dem zentralen Dorfplatz, dem Klufterplatz, einzusetzen. Der erste Schritt war die Gründung der „Boule-Freunde Friesdorf.“ Mittlerweile hat der Verein nach den Worten seines Vorsitzenden, Jörg Liesen, etwa 60 Mitglieder – und immer noch keine Boulebahn.

Nach Auskunft der Stadt Bonn ist geplant, die Beschlussvorlage mit der Vorplanung zur künftigen Gestaltung zu den drei Dorfplätzen in Friesdorf, Lannesdorf und in Mehlem in die April-Sitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg einzubringen. „Die verwaltungsinterne Abstimmung zu den Gestaltungsplänen ist fast abgeschlossen. Für den Klufterplatz hat das Stadtplanungsamt zwei Varianten erarbeitet: eine mit und eine ohne Boulebahn auf dem Dorfplatz. Die zweite Variante sieht einen alternativen Standort für die Boulebahn auf der Grünfläche am Freibad Friesdorf vor. Über den Standort der Boulebahn wird die Bezirksvertretung beraten und entscheiden“, so Andrea Schulte vom Presseamt.

Gegen die ursprünglichen Pläne, die Boulebahn auf dem Klufterplatz zu installieren, formiert sich indes Widerstand. Franz Messinger, selbst Garten- und Landschaftsarchitekt, hat in Eigenregie Pläne für die Neugestaltung des Platzes erarbeitet. Im Zentrum seiner Überlegungen steht die geplante Boulebahn, die er sich entweder auf der Wiese am „Rettungsboot“ im Freibad oder gegenüber auf der Grünen Mitte vorstellen kann. Für sein Anliegen hat er bereits 70 Unterschriften gesammelt. „Meine Ideen werden sehr positiv aufgenommen“, berichtet er. „Ich bin ja nicht grundsätzlich gegen die Bahn, aber die meisten Friesdorfer wissen gar nicht, dass sie hier geplant ist.“ Die Boulebahn ist seiner Meinung nach „eine Stolpergefahr für alle Passanten“.

„In Sachen Unterschriften können wir es locker mit Herrn Messinger aufnehmen“, gibt sich Jörg Liesen kampflustig. „Unser Hauptanliegen ist es doch, den Platz aufzuwerten. Den Bouleplatz wollen wir für die Friesdorfer. Wir wollen Leben auf dem Klufterplatz“, betont er. Und: „Da gibt es keine Gefährdung und keine Pläne, einen Schuppen oder Ähnliches auf dem Platz zu errichten.“ Die Ochsentour durch Verwaltung und Politik hat Liesen bereits hinter sich, das Ergebnis: „Die Politik findet die Idee gut.“

Schwierig wird es offensichtlich für den Ortsausschuss Friesdorf, sich klar und deutlich für eine Variante zu positionieren. „Bei den Plänen von Herrn Messinger handelt es sich um eine reine Privatinitiative“, so Ortsausschussvorsitzender Ralf Hünten. Messinger bleibt hart: „Durch die Bahn wird die Nutzungsmöglichkeit für größere Bevölkerungsteile eingeschränkt.“ Seine Pläne können in der VR Bank an der Annaberger Straße eingesehen werden. „Ich hoffe, dass die Stimmung nicht kippt“, sagt Jörg Liesen. „Das wäre sehr schade.“

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