WCCB: Nimptsch denkt noch über Widerspruch nach

Der Streit um den Ratsbeschluss zum World Conference Center Bonn (WCCB) von Donnerstagabend setzt sich munter fort. Nach GA-Informationen war Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) am Freitag kurz davor, Widerspruch gegen den Beschluss einzulegen. Er entschied anders, möglicherweise holt er den Widerspruch am Montag nach, hieß es aus dem Stadthaus.

Bonn. Der Streit um den Ratsbeschluss zum World Conference Center Bonn (WCCB) von Donnerstagabend setzt sich munter fort. Nach GA-Informationen war Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) am Freitag kurz davor, Widerspruch gegen den Beschluss einzulegen. Er entschied anders, möglicherweise holt er den Widerspruch am Montag nach, hieß es aus dem Stadthaus.

Wie berichtet, hatten CDU, Grünen und BBB sich mit ihrem Beschluss durchgesetzt, die Stadt Bonn soll unter anderem gegenüber WCCB-Insolvenzverwalter Christopher Seagon ihren Anspruch auf die Rückübertragung (Heimfall) des WCCB geltend machen. Notfalls per Klage.

Nimptsch hatte bis zuletzt für einen einvernehmlichen Heimfall-Vergleich mit Zahlung von 8,5 Millionen Euro als Ausgleich an Seagon gekämpft. Er glaubt, nur so schnell zum Ziel kommen und das WCCB fertigbauen zu können.

Auf seiner Seite hat Nimptsch SPD, FDP und Linke. "Der Beschluss von Schwarz-Grün und BBB kann ein großer Schritt in Richtung Niedergang des deutschen UN-Standortes in Bonn sein", warnte etwa die SPD.

Vor der Ratssitzung hatte Nimptsch mit Hinweis auf Gespräche mit den für die UN zuständigen Staatssekretären des Bundes ebenso vor negativen Folgen für die UN-Stadt Bonn gewarnt. So habe Umwelt-Staatssekretär Jürgen Becker (CDU) "eindringlich darauf hingewiesen, dass die Bemühungen anderer Staaten zur Abwerbung des UNO-Klimasekretariats stark zugenommen haben und eine Lösung dringlich sei".

"Herr Becker kennt nur die Version des OB. Nächste Woche ist er bei uns zum Gespräch", sagte Klaus-Peter Gilles (CDU). Er und Peter Finger (Grüne) unterstrichen, der OB werde durch den Beschluss in keiner Weise daran gehindert, weiter mit Seagon über eine Verbesserung der Konditionen für einen einvernehmlichen Heimfall zu verhandeln, die für die Stadt akzeptabel seien.

Mit einem Widerspruch würde der OB erneut eine zügige Lösung des WCCB-Desasters behindern und den Interessen der Stadt einen "Bärendienst" erweisen. Denn dann gebe es am 2. Mai eine Ratssondersitzung, auf der der Beschluss bestätigt und damit auch für den OB verbindlich gemacht werde. Die FDP forderte: "Jetzt müssen sich alle Seiten an einen Tisch setzen und schnell eine Lösung finden."

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