"Tour de Godesberg" mit Fahrradlegende Rudi Altig

Zweite Sponsorenfahrt der Bürgerstiftung Rheinviertel für die Jugend der Gemeinde St. Andreas und St. Evergislus

"Tour de Godesberg" mit Fahrradlegende Rudi Altig
Foto: Ronald Friese

Plittersdorf. (ham) Er ist es leibhaftig: Der drahtige ältere Herr, der da vor der Kirche St. Evergislus vom Drahtesel steigt, ist die deutsche Fahrradlegende Rudi Altig. Flüsternd beugen sich Eltern runter zum Nachwuchs, erzählen den kleinen Radfahrern, die da auf ihren Start zur zweiten Rheinviertel-Sponsorenfahrt warten, vom legendären Tour-de-France-Fahrer, vom Straßenweltmeister 1966 am Nürburgring, vom langjährigen deutschen Tausendsassa auf Pedalen.

Ja, das Radfahren laufe wie ein roter Faden durch sein gesamtes Leben, "und den schneide ich nie durch", bekennt der heute 74-Jährige dem GA am Rande. Obwohl er heutzutage auch mal gut zwei Monate ohne das Rad auskomme. "Das Problem ist halt, die jungen Mitfahrer sind mir zu schnell. Und die alten zu langsam", lacht Rudi Altig verschmitzt.

Gemeindemitglied Thomas Kipp hat über den Beruf den Kontakt zur Sportlegende hergestellt. Jetzt steht er mit Tochter Giulia so wie Altig am Start des Rad-Parcours. Mehr als 70 Kinder von acht bis 14 Jahren werden gleich auf die Etappe zwischen St. Evergislus und dem Park der Villa Cahn gehen. So wie die neunjährige Luisa, die da gerade die Anmeldeprozedur durchläuft. "Bitte ein zartes Lächeln", heißt es beim Fotografieren.

Für jede Runde à 2,5 Kilometer haben sich Sponsoren bereit erklärt, bei der Bürgerstiftung Rheinviertel für die Jugendarbeit der katholischen Gemeinde St. Andreas und Evergislus einzuzahlen. Die Deutsche Post AG hat für jeden Teilnehmer ein kleines Geschenk bereitgestellt. Am Straßenrand warten Bananenstücke und Getränke auf müde Radler. "Ich glaube, das hält", urteilt Rudi Altig mit einem kritischen Blick zur vom Wind bewegten Wolkendecke. Radfahren sei ja nur schön, wenn das Wetter stimmt.

"Das Schlimmste ist kalter Regen, und du sitzt auf dem Sattel", fachsimpelt der Weltmeister mit den Kindern. Radfahren sei ja ein besonders gesunder Sport mit einem runden Bewegungsablauf, der nicht auf die Knochen gehe, sagt der Mann, der schon um die eine Million Kilometer in seinem Leben auf dem Drahtesel geflitzt ist. Und das nicht gerade zur Freude seiner Konkurrenz. Bei den Franzosen galt Altig wegen seines kämpferischen Fahrstils liebevoll als "Sacré Rudi", also als "verdammter Rudi".

Dieses Image lächelt der Senior jetzt aber gekonnt weg, als Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann und Rheinviertel-Jugendleiter Stefan Rachow den Startschuss zu einer möglichst fairen und unfallfreien Fahrt geben.

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