Kommentar Testlauf vor dem Tsunami

Einspuriger Verkehr auf der Nordbrücke - das ist nervig. Das werden wir an diesem Wochenende erleben, wenn dort eine kurzfristige Baustelle eingerichtet wird. Aber drei Monate lang?

So lange wird die Bauzeit nämlich auf der Internetseite von Straßen.NRW angegeben. Am Donnerstagabend betonte ein Behördensprecher dann, die Bauarbeiten wären nur während der Sommerferien.

Auch das wäre für eine einspurige Verkehrsführung noch viel zu lang - egal ob Ferienzeit oder nicht. Stadtbaurat Werner Wingenfeld tut deshalb gut daran, im Vorfeld alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um dies zu verhindern.

Vielleicht hat er seinen Zweck gar schon erreicht, indem er die Angelegenheit über den Planungsausschuss öffentlich gemacht hat. Im internen Gespräch müssen sich die Vertreter von Straßen.NRW schon sehr kompromissunwillig gegeben haben, wenn die Stadt gleich ein Protestschreiben an die Minister aufsetzt.

Aber machen wir uns nichts vor: Das, was uns im kommenden Jahr auf der Süd- und Nordbrücke erwartet, ist nichts gegen den Baustellentsunami. Richtig massiv werden die Einschränkungen ja ab 2015 für mindestens fünf Jahre.

Deshalb müssen sich die Akteure von Bonn und Rhein-Sieg-Kreis - Politiker, Verwaltungen und Nahverkehr - zusammentun, um Alternativen zu beraten. Das kleine Scharmützel ist zumindest schon mal ein guter Testlauf, um zu sehen, wie sich Bonn und Rhein-Sieg-Kreis gemeinsam gegen die Straßenbauer durchsetzen.

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