Einbrüche in Buschdorf und Hersel Polizei legt Einbrecherbande das Handwerk

BONN/REGION · Es sind mehr als 100 erfolgreiche und versuchte Einbrüche in Einfamilienhäuser, die vier 19- bis 33-Jährige seit Oktober begangen haben sollen. Jetzt hat die Polizei der Bande, die im Bonner Stadtgebiet sowie in Bornheim-Hersel aktiv war, das Handwerk gelegt.

 Einbrecher geschnappt, Diebesgut sichergestellt: Martin Göbel (l.) und Jörg Wilhelm zeigen die gestohlenen Gegenstände.

Einbrecher geschnappt, Diebesgut sichergestellt: Martin Göbel (l.) und Jörg Wilhelm zeigen die gestohlenen Gegenstände.

Foto: Jacob

Drei der Täter sitzen zurzeit in Untersuchungshaft. Die Männer stammen allesamt aus Bad Godesberg, einer ist laut Polizei zwar bei seinen Eltern in Buschdorf gemeldet, wohnt aber in Mehlem bei seiner Lebensgefährtin. Einige der sichergestellten Schmuckstücke und Uhren allerdings konnten die Ermittler noch nicht zuordnen. Deswegen veröffentlichen die Beamten Bilder der Beute und bitten um Hinweise.

"Bei 85 Prozent der Einbrüche blieb es beim Versuch", sagte Kriminaloberrat Martin Göbel. Dies zeige, dass schon kleine Maßnahmen wie abgeschlossene Türen Einbrecher abschreckten.

Zunächst häuften sich an einem Wochenende Ende Oktober die Fälle in Hersel sowie in Buschdorf. "Es gab mehr als 20 Taten, die alle nachts verübt wurden", sagte Jörg Wilhelm, Leiter der Ermittlungsgruppe. Ein Einbruch führte zum Erfolg, bei den anderen blieb es beim Versuch. Die Vorgehensweise war immer gleich: Die Täter versuchten, die Haustüren aufzuhebeln. Dann durchsuchten sie den Eingangsbereich. Laut Wilhelm hatten sie es vor allem auf Bargeld, Gold und kleinere Elektroartikel abgesehen.

Einen Monat später dann war Vilich-Müldorf an der Reihe. "Wir hatten dort ebenfalls eine derartige Serie." Mehr als 20 (versuchte) Einbrüche: Die Täter kamen durch die Haustür, waren nachts und an einem Wochenende unterwegs. Zeugen hatten damals ausgesagt, dass "mehrere Personen geflüchtet seien". Aus diesem Grund, und weil die Einbrüche denen im Oktober ähnelten, ging die Polizei von einer Bande aus, "die weitere Taten verüben wird", so Wilhelm.

Eine Ermittlungsgruppe wurde eingerichtet, die auch die nächsten Monate in Atem gehalten wurde. Ab Januar nämlich häuften sich auf einmal Einbrüche in Mehlem, Friesdorf, Lannesdorf und Rüngsdorf. Auch hier war das Vorgehen gleich. Dann kam der erste Erfolg: Bei einer Kontrolle in Bad Godesberg warf ein junger Mann vermeintliches Diebesgut weg, das die Polizei einem der Einbrüche in Vilich-Müldorf zuordnen konnte. Im Zuge der Ermittlungen erhärtete sich der Tatverdacht gegen ihn und drei weitere Männer, "die wir teilweise schon seit längerer Zeit persönlich kennen", so Wilhelm.

Der zuständige Staatsanwalt Andreas Riedel erwirkte Durchsuchungsbeschlüsse. Am 29. März durchsuchten die Ermittler die Wohnungen der Verdächtigen, stellten mutmaßliches Diebesgut sicher und nahmen das Quartett fest. Zwei 19- und ein 20-Jähriger sitzen in Untersuchungshaft, der 33-Jährige wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Auch ihn erwartet ein Strafverfahren.

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