Prozess in Bonn Mutmaßlicher Exhibitionist setzte Frauen in Angst und Schrecken

BONN · Vor dem Schöffengericht muss sich demnächst ein 25-Jähriger verantworten, der seit Sommer vorigen Jahres als Exhibitionist sein Unwesen getrieben haben soll. Vor allem in Beuel scheint der Mann, wie berichtet, hauptsächlich junge Frauen in deren Wohnungen in Angst und Schrecken versetzt zu haben.

Wie Amtsgerichtsdirektorin Birgit Niepmann mitteilte, wurde der mittlerweile in Untersuchungshaft sitzende Mann jetzt wegen exhibitionistischer Handlungen und Hausfriedensbruchs angeklagt. Zwischen Juni 2013 und Januar 2014 soll sich der vorbestrafte Mann aus Beuel in fünf Fällen über Terrassen und Balkone an Wohnungen herangeschlichen haben, in denen sich Frauen aufhielten.

Vor den Opfern im Alter zwischen 21 und 24 Jahren hat der 25-Jährige dann laut Anklage seine Hose geöffnet und sexuelle Handlungen an sich vorgenommen. In einer Wohngemeinschaft soll der Exhibitionist im Juli 2013 sogar versucht haben, ein Fenster zu öffnen.

Eine der Frauen hatte mit ihrem Handy ein Foto von dem Mann gemacht und die Polizei gerufen. Daraufhin suchte der Täter das Weite. Der Angeklagte wurde damals von den alarmierten Beamten am Beueler Bahnhof aufgegriffen. Da die Behörden keine Flucht- oder Wiederholungsgefahr sahen, kam er jedoch wieder auf freien Fuß - und machte anscheinend unbeeindruckt weiter.

Laut Anklage tauchte er am 17. August kurz hintereinander an den Fenstern zweier Frauen auf. Als er entdeckt wurde, soll er jedoch beide Male die Flucht ergriffen haben, ohne sich vorher zu entblößen. Im Januar dieses Jahres kam es zu dem bislang letzten angeklagten Fall. Diesmal soll der Exhibitionist vor dem Fenster einer 21-Jährigen in Bad Godesberg onaniert haben.

Dem unter anderem wegen Raub vorbestraften Mann droht eine weitere Anklage: Wie berichtet, wurde er im Februar in Untersuchungshaft genommen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden laut Polizei ein Mobiltelefon und ein Notebook sichergestellt. Diese scheinen aus einer Wohnung in Limperich zu stammen, wo der 25-Jährige offenbar am 31. Dezember 2013 eingedrungen war.

Zudem soll er sich an jenem Tag in der Heinrich-Heine-Straße entblößt haben. Bislang hat sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen geäußert oder aber erklärt, dass er sich nicht mehr daran erinnern könne. Um zu klären, ob eine Alkohol- oder Drogenproblematik vorliegt, wurde ein psychiatrischer Gutachter hinzugezogen. Der Prozess wird voraussichtlich im Mai beginnen.

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