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Kommentar

Die Pessimisten malten ein Horror-Szenario an die Wand - damals, nach dem Berlin/Bonn-Beschluss am 20. Juni 1991: In Bonn gehen die Lichter aus, stehen hunderte Bürogebäude und Wohnhäuser leer, wenn Parlament, Regierung, Diplomaten und Lobbyisten gen Berlin ziehen. Diese Situation ist gottlob nicht eingetreten.

Im Gegenteil: Sowohl der Bund, aber auch zahlreiche Unternehmen - von der Telekom über die Post bis hin zum Mittelständler - haben in der Stadt kräftig in neue Immobilien investiert. Oder Gebäude, deren Eigentümer oder Mieter abhanden gekommen waren, umgebaut für neue Nutzer. Die - im Vergleich zu anderen Städten - geringe Leerstandsquote von Büroflächen in Bonn zeigt, dass dieser Prozess erfolgreich war.

Das gilt durchaus auch für die Botschaften, Residenzen und Kanzleien der einst in Bonn akkreditierten Diplomaten. Dass diese oftmals sehr repräsentativen Liegenschaften nicht weg gehen wie warme Semmel, ist verständlich. Und wenn dann noch die politischen Verhältnisse in dem jeweiligen Land undurchsichtig sind, wird's noch komplizierter. So gesehen ist es erstaunlich, dass nur noch 24 exterritoriale Liegenschaften frei auf dem Markt sind.

Und dennoch: Die Stadt, vor allem aber das Auswärtige Amt sollten den Kontakt zu den betreffenden Botschaften in Berlin aufnehmen, um sie zum baldigen Verkauf ihrer Bonner Immobilien zu bewegen.

Denn deren baulicher Zustand ist teilweise miserabel. Und dass von diesen Gebäuden über kurz oder lang auch eine Gefahr für die Bürger ausgeht (Einsturzgefahr, Ungeziefer), ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen.

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