Kommentar: Der Schaden ist enorm

Mehr kann das Erzbistum Köln im Umgang mit den Katholiken in Bonn eigentlich nicht mehr falsch machen. Viel Porzellan ist zerschlagen worden, woran Weihbischof Heiner Koch erheblichen Anteil hat.

Im Zusammenhang mit der Personalrochade in Beuel und Bad Godesberg hatte zuerst Godesbergs Dechant Wolfgang Picken und dann Koch nicht nur die Mitbestimmung der Pfarrgemeinderäte missachtet. Auch die anschließende Kommunikation mit Laien und Priestern zeugte nicht davon, dass Köln das eigene Vorgehen arg bedauerte.

Und nun das: Der Runde Tisch, der dazu gedacht war, dass die Basis und die Amtskirche auf Augenhöhe miteinander reden, ist auf Drängen Kochs abgesagt worden. Wohlgemerkt: abgesagt und nicht verschoben. Und ausgerechnet Stadtdechant Wilfried Schumacher, dem die Laien für seine Einladung zum Runden Tisch viel Lob und Respekt gezollt hatten, muss derjenige sein, der absagt. Offizielle Begründung: Terminschwierigkeiten bei den eingeladenen Gemeinden.

Der Scherbenhaufen in der katholischen Kirche in Bonn ist mittlerweile enorm. Mit seinem jetzigen Vorgehen dürfte das Erzbistum den Zorn der Gläubigen erst recht entfacht haben. Denn nach GA-Informationen hätten sehr wohl die meisten Gemeinden gerne Platz am Runden Tisch genommen.

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