Junge Spürnasen entdecken den Wald

Rund 187 Mädchen und Jungen kamen am Sonntag auf die Waldau, um den Wald zu erkunden. Punkt 14 Uhr begrüßte GA-Chefredakteur Andreas Tyrock die kleinen und großen Gäste des ersten Naturdetektive-Tages in Bonn

 Augen auf: Im Wald gibt es viel Interessantes zu entdecken.

Augen auf: Im Wald gibt es viel Interessantes zu entdecken.

Foto: Horst Müller

Bonn. Sie treten aufgeregt von einem Fuß auf den anderen. Die Augen schauen neugierig und gespannt auf den Startpunkt. Rund 187 Mädchen und Jungen kamen am Sonntag , begleitet von ihren Eltern oder Großeltern, auf die Waldau, um den Wald zu erkunden, Tiere und Pflanzen zu entdecken.

Und dann war es endlich soweit. Punkt 14 Uhr begrüßte GA-Chefredakteur Andreas Tyrock die kleinen und großen Gäste des ersten Naturdetektive-Tages in Bonn, den der General-Anzeiger mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN), dem Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft und der Stadt Bonn organisierte.

Fotos Jede Menge Bilder vom Naturdetektive-Tag"Wir als Familienzeitung freuen uns auf einen ganz besonderen und schönen Familientag im Wald", sagte Tyrock. Der GA hat dem Jahres des Waldes 2011 eine ganze Serie mit Artikeln über Wald und Natur gewidmet: Zwölf Teile werden erscheinen, die Mitte ist erreicht. Deshalb gab es als Höhepunkt den Naturdetektive-Tag für die ganze Familie.

Aus der gesamten Region waren die Teilnehmer angereist, um dabei zu sein. Sieben Stationen wollten erkundet und Fragen dazu beantwortet werden. Erstes Ziel: die Beobachtungshütte. Dort wurden die kleinen Detektive von "der Polizei des Waldes", dem Eichelhäher, empfangen. Der heißt so, weil er die anderen Vögel durch sein lautes Pfeifen vor Gefahren warnt. Das hat auch Richard Hildenstab gelernt. "Ich habe noch nie einen Eichelhäher gesehen", sagte der Achtjährige aus Bergisch-Gladbach.

Ganz nah ran ging auch Julian Könen beim Bodentunnel. Mit der Becherlupe sah er sich Käfer und Spinnen genau an. Der Neunjährige erwies sich als Experte: Die Frage, "was wird aus Blättern, wenn sie im Herbst zu Boden fallen?" beantwortete er mit Bravour. "Humus ist die richtige Antwort", sagte Julian. Und als Forstamts-Anwärterin Manuela Arens erklärte, in einem Schuhkarton voll Waldboden lebten mehr Bakterien und Viren als Menschen auf der ganzen Erde, staunten alle.

"Der Naturdetektive-Tag ist eine sehr schöne Aktion", sagte Andrea Peters aus Ippendorf, die mit ihrem achtjährigen Sohn Paul einen dicken Käfer in der Becherlupe begutachtete. "Wir sind sehr viel im Wald unterwegs und erkunden gern viel Neues. Unser Sohn ist auch ganz begeistert von der Aktion", sagte Anja Forst aus Bornheim. Das nächste Ziel war erreicht: Die großen und kleinen Naturdetektive rückten ganz dicht an die Umzäunung heran, um Schleiereule, Waldkauz und Waldohreule aus der Nähe bestaunen zu können.

Am Wegesrand gab es Wildschweine zu beobachten und einen Blindenpfad zu meistern. An jeder Station erklärten Fachleute, welche Aufgabe zu lösen ist und gaben viele praktische Tipps. So lernten die Mädchen und Jungen etwa, wie sie nur mit Hilfe eines Stockes die Höhe eines Baumes messen können.

Die sieben Stationen auf dem "Weg der Artenvielfalt" auf der Waldau boten den Kindern und Erwachsenen rund 90 Minuten Abenteuer, Spiel und Spaß. "Die Naturdetektive gibt es schon seit zwölf Jahren. Unser Ziel ist es, die Kinder altersgerecht und spielerisch für die Natur zu begeistern", sagte Franz Emde vom Bundesamt für Naturschutz. Die Naturdetektive sind ein Internetprojekt. Unter www.naturdetektive.de gibt es Wissenswertes, Spiele und Tipps. Emde: "Wir wollen die Faszination Computer mit der Natur kombinieren."

Das Konzept scheint aufzugehen. "Mir hat am besten das Baummessen gefallen", sagte Daniel Müller aus Pützchen, als er das Ziel erreichte und seine Geschenktüte mit T-Shirt, Becherlupe und Baumbestimmungsbuch in Empfang nahm.

Zum Abschluss ging es zum Bogenschießen auf der Streuobstwiese. Und ein Erlebnis wird Daniel sicher noch lange im Gedächtnis bleiben: "Das war so spannend, als ich den Greifvogel auf meinen Arm nehmen durfte. Ich habe durch den Handschuh sogar die Krallen gespürt, aber nur ganz wenig", sagte der Zehnjährige.

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