Im Adelheidisbrunnen steht das Wasser

Aufregung in der Gemeinde Sankt Adelheid. Bislang Unbekannte haben den Abfluss verstopft. Die Gemeinde hofft, dass der Schaden bis zur Wallfahrtsoktav behoben ist.

Im Adelheidisbrunnen steht das Wasser
Foto: Max Malsch

Pützchen. Aufregung in der Gemeinde Sankt Adelheid. Der Brunnen sprudelte einige Tage nicht mehr, das Wasser fließt immer noch nicht ab. Und das, wo am Samstag die Adelheidis-Wallfahrtswoche beginnt.

Der Schaden ist Adolf Brodesser vom Kirchenvorstand am vergangenen Donnerstag aufgefallen. Daraufhin hat er sofort die Stadt informiert, denn die ist dafür zuständig, dass der Brunnen funktioniert.

Brodesser konnte mittlerweile dafür sorgen, dass das Wasser wieder läuft. Er vermutet allerdings, dass eine Getränkedose noch den Ablauf verstopft. Obwohl technisch versiert, ist er allerdings nun auf die Mitarbeiter der Stadt angewiesen.

Lilo Patt-Krahe, Vorsitzende des Pfarrausschusses, fragt sich: "Wer macht so was?" Da die heilige Adelheid Stadtpatronin ist, hat Patt-Krahe den Ehrgeiz, dass die Anlage am Samstag zur Brunnenweihe gepflegt ist und "sich die Leute trockenen Fußes die Augen waschen können". Das wünscht sich auch Pater Innocent Lyimo, der am Montag den Schaden begutachtete und am Wochenende mit den Gläubigen die Weihe feiert.

"Wir schauen nun nach der Ursache", sagt Manfred Krahe, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Beuel. Er wartet derzeit auf die Rückmeldung des städtischen Reparaturtrupps. "Wir werden dafür sorgen, dass bis Freitag alles funktioniert", sagt Krahe.

Pützchen ist als traditionsreicher Wallfahrtsort bekannt. Um das Jahr 1000 hat sich - gemäß der Überlieferung - das Quellwunder durch die Äbtissin Adelheid von Vilich ereignet, teilt Patt-Krahe mit. Sie hatte während einer Dürre am Ennerthang ihren Äbtissinnen-Stab in die Erde gestoßen.

Dort begann dann eine Quelle zu sprudeln. Viele Besucher pilgerten in den folgenden Jahrhunderten zu diesem Pützchen (Brünnchen). Weil im Wasser Alaun vorhanden ist, gilt es als desinfizierend. Der Legende nach haben sogar schon Blinde nach dem Einreiben ihrer Augen wieder sehen können.

1367 wurde der Ort Pützchen erstmalig urkundlich erwähnt. Ende des 17. Jahrhunderts riefen Karmelitermönche das große Wallfahrtsfest im September ins Leben. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der mit der Wallfahrt verbundene Pützchens Markt zu einem schaustellerisch geprägten Vergnügungsfest. Heutzutage kommen jährlich mehr als eine Million Besucher. Der Rummel findet 2011 vom 8. bis 13. September statt.

Programm der Oktav Mit dem Tag der Brunnenweihe beginnt am Samstag, 27. August, die Wallfahrtswoche der heiligen Adelheid. Der Weihe am Pützchener Brunnen um 17 Uhr schließen sich Prozession und Festmesse, gestaltet vom Kirchenchor St. Adelheid unter der Leitung von Marita Hersam, an.

Am Sonntag, 28. August, wird das Hochamt zur Adelheid-Oktav, das um 9.30 Uhr beginnt, vom Mendelsohn-Projekt-Chor und dem Kirchenchor St. Adelheid am Pützchen gestaltet. Die heilige Messe wird ab Montag, 29. August, bis Samstag, 3. September, jeden Morgen ab 9 Uhr in der Kapelle gelesen.

Die Kinder der Kindertagesstätten Christ König Holzlar und St. Adelheid Pützchen besuchen am Montag, 29. August, um 15 Uhr die Wallfahrtskapelle und das Brünnchen in Pützchen. Die Pilgermesse der Frauen findet am Dienstag, 30. August, um 15 Uhr statt. Sabine Schneider gestaltet sie musikalisch auf ihrer Querflöte. Anschließend lädt die kfd zu Kaffee und Kuchen ins Pfarrzentrum ein.

Am Mittwoch, 31. August, hält Peter Jurgilewitsch ab 20 Uhr im Pfarrheim Pützchen einen Vortrag über "Adelheid, leidenschaftlich für Menschen, beharrlich im Gebet". Die Andacht der Männer beginnt am Donnerstag, 1. September, um 19 Uhr in der Kapelle. Ab 19.30 Uhr wird die Abendmesse mit Choralschola gehalten.

Am Freitag, 2. September, beginnt der Wortgottesdienst im St. Albertus-Magnus-Seniorenzentrum um 15 Uhr. Die Jugendmesse mit dem Projektchor "Ennert-Voices" findet am Samstag, 3. September, ab 17 Uhr statt. Alle Kirchenchöre des Seelsorgebereichs gestalten am 2. Oktavsonntag, 4. September, das Hochamt mit. Es fängt um 9.30 Uhr an. Um 11.15 Uhr ist eine Pilgerandacht angesetzt. Die Schlussfeier mit Lichterprozession, zu der das Bläserensemble mit Tobias Winkler spielt, beginnt um 20 Uhr.

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