Verdienstkreuz Ehrung für zwei Bonner

BONN/DÜSSELDORF · Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat am Donnerstag 15 NRW-Bürger mit Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Darunter auch zwei Bürger aus Bonn: Der Kabarettist Konrad Beikircher erhielt das Bundesverdienstkreuz erster Klasse und die Ärztin Qamar Kaltenborn das Verdienstkreuz am Bande.

 Verleihung des Verdienstordens: (v.l.) Konrad Beikircher, Professor Recep Keskin, Hannelore Kraft, Dr. Qamar Kaltenborn und Peter Heesen.

Verleihung des Verdienstordens: (v.l.) Konrad Beikircher, Professor Recep Keskin, Hannelore Kraft, Dr. Qamar Kaltenborn und Peter Heesen.

Foto: Staatskanzlei

Bei einer Feierstunde im Landtag lobte Kraft die herausragenden Verdienste der Frauen und Männer für die Gemeinschaft und hob den besonderen Wert des ehrenamtlichen Engagements hervor.

Konrad Beikircher gehört zu den bekanntesten Kabarettisten Deutschlands. Das Bundesverdienstkreuz verlieh die Ministerpräsidentin dem gebürtigen Südtiroler, der jetzt im Katharinenhof in Schweinheim lebt, nicht für seine künstlerischen Verdienste (Kraft: "Für die ist er schon mehrfach ausgezeichnet worden"), sondern für seinen Einsatz um das Gemeinwohl.

15 Jahre lang trat er ohne Gage im Gustav-Heinemann-Haus in Bonn auf und brachte bei Kabarett-Workshops behinderte und nichtbehinderte Amateur-Kabarettisten zusammen. Er unterstützt außerdem den Verein "Hilfe für Betroffene im Rhein-Sieg-Kreis", der Menschen hilft, die an Krebs erkrankt sind, und ihnen den Lebensalltag erleichtert.

Zudem ist er Pate für Unicef: Als "Rheinischer Botschafter" gab er zahlreiche Benefizauftritte, um für Projekte für Aids-Waisen und Straßenkinder zu werben, er unterstützte die Hilfsaktion "Bonn hilft Cuddalore". Seit fast zehn Jahren organisiert er in der Bonner Oper Konzerte zugunsten der GA-Aktion Weihnachtslicht.

Qamar Kaltenborn gehört zu den Menschen, die selbst gefährliche Situationen nicht scheuen, um anderen zu helfen, die weit reisen, sogar in Kriegs- oder Krisengebiete, um dort ihren Mitmenschen zur Seite zu stehen.

Kraft ehrte "eine bewundernswerte Frau, die seit nunmehr 20 Jahren zahlreichen Frauen und Kindern in Afghanistan und Pakistan ein besseres Leben ermög-licht". Die gebürtige Afghanin lebt seit 1964 in Deutschland, zurzeit in Bad Godesberg. Sie reist jedes Jahr nach Afghanistan und Pakistan, um dort humanitäre Hilfsprojekte zu unterstützen.

1992 war Kaltenborn eine der Mitbegründerinnen des Afghanischen Frauenvereins (AFV), Anfang der 1990er Jahre gründete sie im Flüchtlingscamp Munda Pul/Pakistan eine Mutter-Kind-Gesundheitsstation, 2006 eine Gesundheitsstation in der abgelegenen Bergregion Qolab bei Kabul.

2010 leitete sie bei der Flutkatastrophe in Pakistan eine große Nothilfeaktion in Peschawar, wo sie Hilfsgüter an über 27 000 Menschen verteilte und unter schwierigsten Umständen medizinische Versorgung leistete.

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