Amtsgericht Bonn 43-Jähriger wegen Diebstahls verurteilt
BONN · Eine mehrjährige Haftstrafe hat ein 43 Jahre alter Bonner jetzt vor sich: Das Amtsgericht verurteilte den drogenabhängigen Mann wegen fünffachen Diebstahls im besonders schweren Fall. Die Begehung einer Raubserie in einem Altenheim konnte ihm allerdings nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.
Aufgrund einer zwischenzeitlich verhängten Geldstrafe mussten nun zwei Einzelstrafen gebildet werden. Die Schöffenrichter verhängten Freiheitsstrafen in Höhe von zwölf und 18 Monaten. Neben diesen zweieinhalb Jahren muss der Angeklagte nun damit rechnen, dass er zusätzlich mehrere noch offene Reststrafen verbüßen muss.
Im März und April 2013 schlug der heroinsüchtige Mann laut Urteil zwei Mal die Scheiben von Autos ein, die vor einem Kindergarten in Bad Godesberg standen. Die Eltern waren nachmittags nur kurz ihre Kinder abholen. In dieser Zeit stahl der 43-Jährige eine Handtasche mit mehreren Hundert Euro, einem Handy und zwei Uhren sowie im zweiten Fall eine Geldbörse.
Im vergangenen Oktober war es zu drei weiteren Taten gekommen, die der Angeklagte im Prozess teilweise gestand. So hatte er eine 85-Jährige, die aus einem Supermarkt kam, verfolgt und sich als Ladendetektiv aufgespielt. Er warf ihr vor, dass sie etwas gestohlen habe und wollte in ihre Handtasche schauen. Obwohl die Frau versuchte, sich mit ihren Gehhilfen zu wehren, schaffte es der Mann, ihr die Geldbörse abzunehmen.
Zudem stahl er aus einem Auto einen Werkzeugkoffer im Wert von 1000 Euro und riss einer 85 Jahre alten Frau, die er zunächst nach Kleingeld gefragt hatte, die Handtasche von ihrem Rollator. In drei Fällen hatte er die gestohlenen Handtaschen und Geldbörsen später den Besitzern zurückgebracht - ohne die Wertgegenstände.
Dem Angeklagten wurde "massiv negativ angerechnet", dass er sich "die Schwächsten der Gesellschaft" als Opfer aussuchte. Schöffenrichter Dirk Hackler: "Jemanden bestehlen, der mit einem Rollator oder einer Gehhilfe unterwegs ist, geht gar nicht."
