Fotos Diese zehn Nahrungsmittel sind gar nicht vegetarisch
Vegetarierinnen und Veganer verzichten auf den Konsum von Fleisch und Fisch oder generell auf tierische Produkte. Um nicht unwissend und unabsichtlich doch Tiere oder tierische Bestandteile zu sich zu nehmen, haben wir zehn Lebensmittel zusammengestellt, die nur auf den ersten Blick vegetarisch oder vegan scheinen.
Viele Käsesorten sind nicht vegetarisch. Sie beinhalten Lab aus Kälbermägen. Um die Gerinnung der Milch für die Käseproduktion zu ermöglichen, wird ein bestimmtes Gemisch an Enzymen benötigt, das Lab. Dieses wird aus den Mägen von Kälbern gewonnen. Um die Enzyme zu erhalten, wird die Magenschleimhaut dafür gehäckselt. Insbesondere Käsesorten wie Pecorino, Parmesan, Grana Padano oder Gorgonzola werden auf Basis von tierischem Lab erzeugt. Somit sind auch diverse Pestovarianten von der vegetarischen/veganen Einkaufsliste zu streichen.Jedoch werden laut Vegetarierbund weltweit nur noch 35 Prozent des Käses mit natürlichem Lab erzeugt. Alternativ bieten Schimmelpilze ähnliche Enzyme.
Frühstücksflocken sind die ideale Alternative zum Wurstbrötchen für Vegetarier und Veganer zum am Morgen. Doch Vorsicht ist angesagt: Zuckerüberzogene Frühstücksflocken enthalten häufig tierische Gelatine, damit der Zucker besser an den Flocken haften bleibt.
Das für Brot und andere Backwaren verwendete Mehl beinhaltet häufig die Aminosäure L-Cystein, um den Teig elastischer und knetbarer zu machen. Diese Aminosäure wird aus Schweineborsten oder Vogelfedern gewonnen.
Auch Gummibärchen auf der Basis von nicht-tierischer Gelatine können durchaus tierische Bestandteile beinhalten. Der Farbstoff Karmin, gekennzeichnet durch E120, wird aus weiblichen Schildläusen gewonnen. Ihre rote Farbe geben sie ab, wenn sie ausgekocht oder ausgequetscht werden. Auch in Joghurts, Marmeladen, Konfitüren und Getränken kann Karmin gefunden werden.
Die Herstellung von Bier verläuft nicht auf der ganzen Welt komplett vegetarisch. Sogenannte Klärungsmittel werden verwendet, um die Hefe aus dem Bier heraus zu filtern. Dazu wird die sogenannte Hausenblase, ein Produkt aus Fischblasen benutzt. Die gute Nachricht für die Freunde von Kölsch und Co: Das Reinheitsgebot von 1516 verbietet die Verwendung von tierischen Bestandteilen. Der Brauer-Bund weist lediglich darauf hin, dass einige Etiketten mit einem Casein-Leim befestigt sein können. Brauereien wie Gaffel schließen auch das aus.
Um Wein zu filtern, werden auch bei dessen Herstellung sogenannte Klärungsmittel verwendet. Dazu wird häufig tierische Gelatine benutzt. Vegetarische oder vegane Alternativen bietet der Markt jedoch bereits reichlich. Solche Weine sind mit dem Siegel "Vegane-Blume" deklariert. Diese werden mit Kiesel- oder Mineralerde gefiltert, anstatt tierische Gelatine zu verwenden.
Das Pestizid Chitosan verzögert die Reifung von Bananen nach der Ernte. Chitosan wird aus Chitin hergestellt, genauer aus den Schalen von Krustentieren. Hauptsächlich wird Chitin aus den Schalen von Garnelen für dieses Pestizid verwendet, welches an den Bananen haften bleibt. Ob und welche Bananen im Handel mit Chitosan besprüht worden sind, lässt sich kaum sagen. Die EU-Bio-Verordnung erlaubt nur aus Schimmelpilzen gewonnenes Chitosan, sodass Bio-Bananen wohl für Veganer geeignet sind.
Der Banane folgt ein weiteres Obst, dass nicht hundertprozentig vegetarisch ist: Protein-Rückstände toter Wespen können unbemerkbar in der Frucht enthalten sein. Bei der natürlichen Bestäubung bleiben die weiblichen Feigenwespen im Blütenkelch stecken. Während die Feigen reifen, werden die Rückstände der toten Wespe von der Pflanze aufgelöst. Einige Feigenarten sind auch selbstbestäubend, sodass sie auch ohne Wespen Früchte tragen.
Vegetarische und Vegane Chips-Liebhaber aufgepasst: Kartoffelchips enthalten manchmal Milchzucker, welcher die Chips für Veganer bereits vom Speiseplan streicht. Weitere tierische Produkte erschweren es auch Veganern, Chips auszuwählen: Je nach Sorte beinhalten Chips Bestandteile von Wild, Fisch, Geflügel, Rind oder Schwein. Diese müssen jedoch auf der Zutatenliste für den Verbraucher nicht kenntlich gemacht werden, da diese tierischen Bestandteile lediglich als Trägerstoffe von Aromen und Vitaminen genutzt werden und somit nicht deklariert werden müssen.
Manche Lebensmittel beinhalten tierische Inhaltsstoffe, obwohl diese auf der Produktbeschreibung nicht aufgelistet sind. Wenn tierische Bestandteile ausschließlich als Trägerstoffe von Aromen und Vitaminen in Nahrungsmitteln vorkommen oder nur der Produktion der Lebensmittel dienen, müssen diese nach geltendem Recht nicht auf der Verpackung kenntlich gemacht werden - solange diese technischen Hilfsmittel nach dem Herstellungsprozess wieder entfernt werden.