Wohlige Wärme und sorgen für eine entspannte Atmosphäre Brennende Leidenschaft

Die Einen feuern mit Gas, die Anderen lieber mit Holz. In jedem Fall sorgt der Blick auf ein prasselndes Kaminfeuer für Behaglichkeit, Wärme und Entspannung.

 Ein drehbarer Hängekamin bietet Lagerfeueratmosphäre pur. FOTO: FOCUS

Ein drehbarer Hängekamin bietet Lagerfeueratmosphäre pur. FOTO: FOCUS

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Für welchen Brennstoff und welches Design man sich entscheidet, hängt von den baulichen Voraussetzungen, den Anforderungen an die neue Feuerstelle und natürlich dem ganz persönlichen Geschmack ab.

Der Name sagt schon alles: Speicheröfen speichern Wärmeenergie – und das bis zu 13 Stunden lang. Möglich macht dies ein keramisches Speichermaterial, das aufgrund seiner hohen Dichte die erzeugte Wärmeenergie lange speichern und den Raum damit gleichmäßig erwärmen kann. „Wie der gute alte Kachelofen“, sagt Michael Philippi von ofen.de in Königswinter, „und das auf kleiner Grundfläche.“ Dank der Speichertechnik ist der Brennstoffbedarf gering, und oft sorgt eine stromlose Automatik für die perfekte Verbrennung der Holzscheite.

Auch sogenannte Pelletöfen überzeugen durch einfache Bedienbarkeit. „Sie sind wahre Heizmaschinen“, versichert der Kamin- und Ofenbau-Meister. Die Öfen werden mit kleinen, aus Holzspänen gewonnenen Pellets befeuert, die automatisch aus einem im Gerät integrierten Vorratstank in eine Brennmulde fallen. Einige Modelle sind via Fernbedienung programmierbar und können, ausgestattet mit einem Modem, sogar per SMS gestartet werden. „Wenn man später dann den Raum betritt, ist bereits alles behaglich warm“, so Philippi. Selbst weit entfernte Räume können über kleine Rohrleitungen zusätzlich mitgeheizt werden.

Wer keine Lust auf Holzscheite oder Pellets hat, für den sind Gaskamine eine gute und gleichzeitig sehr komfortable Alternative. Sie lassen sich einfach per Knopfdruck ein- und ausschalten und die Flamme kann bequem per Fernbedienung reguliert werden. „Heutzutage ist das Flammenbild durch spezielle Lufteinspeisungen im Gerät so täuschend echt“, weiß Carina Heuser vom Küpper Kaminstudio in Bad Godesberg, „dass es kaum noch vom Holzfeuer zu unterscheiden ist.“ Außerdem kann ein Gaskamin in seiner Optik wie ein klassischer Holzkamin mit einer Frontscheibe oder zwei- beziehungsweise dreiseitig gestaltet werden. Der Vorteil des Gaskamins liegt in der größeren Gestaltungsfreiheit. „Man kann mehr in die Breite oder auch in den Raum hinein gehen“, erklärt Heuser, „und mehrere Düsen verwenden.“ Die Abgasführung des Gaskamins geht in der Regel über einen geeigneten doppelzügigen Schornstein oder unter bestimmten baulichen Voraussetzungen auch über das Dach oder den Außenwandanschluss, vorausgesetzt der Schornsteinfeger stimmt zu. „Bestenfalls ist bereits ein Gasanschluss im Haus vorhanden“, so Heuser. Ansonsten benutzt man eine Gasflasche. „Damit kann man gut einen Tag durchheizen“, weiß die Kaminexpertin. „Den Anschluss an die Hausgasleitung darf nur eine Fachfirma vornehmen“, so Heuser. Aufgrund der geringen Emissionen sind Gaskamine, wenn sie raumluftunabhängig eingebaut werden, auch für Niedrigenergiehäuser geeignet.

Aufgrund der kontrollierten Be- und Entlüftung können in Niedrigenergiehäuser keine „normalen“ Kamine eingebaut werden, weil diese ihre Verbrennungsluft aus dem Raum ziehen. „Eine Lösung bieten Einsätze mit hochschiebbaren Scheiben“, erklärt Thomas Voß von H+S Kamin-Bau-Service in Bad Godesberg. „Die dürfen raumluftunabhängig betrieben werden.“

Auf der diesjährigen Internationalen Sanitär- und Heizungsmesse (ISH) in Frankfurt hat der Kachelofen- und Luftheizungsbaumeister außerdem Heizeinsätze entdeckt, die für den offenen Betrieb von bis zu zehn Stunden im Monat zugelassen sind. „Für die Puristen im Lande“, so Voß. Bei diesem optisch offenen Kamin fungiert statt der obligatorischen Glasscheibe ein hochschiebbares Gitter als Funkenschutz. Dieses wird beim Verlassen des Zimmers einfach runtergelassen, so dass keine Funken in den Raum spritzen können.

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