Wolfsburg feiert ersten Heimsieg - 3:1 über Leverkusen

Wolfsburg · Schon nach seinem ersten Tor rannte Diego zur Außenlinie und nahm Lorenz-Günther Köstner in die Arme.

 Bas Dost (l) überwindet die Leverkusener Philipp Wollscheid und Torwart Michael Rensing zum 3:0 für Wolfsburg. Foto: Jens Wolf

Bas Dost (l) überwindet die Leverkusener Philipp Wollscheid und Torwart Michael Rensing zum 3:0 für Wolfsburg. Foto: Jens Wolf

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Beim Interimstrainer bedankte sich der seit der Felix-Magath-Entlassung wie ausgewechselt wirkende Spielmacher, feierte beim ersten Heimsieg des VfL Wolfsburg demonstrativ mit dem Nachfolger. Auch die Fans sprachen sich während des 3:1 (3:0)-Sieges gegen Bayer Leverkusen in ihren Gesängen für Köstner aus, skandierten seinen Namen. Und auch Klaus Allofs als möglicher Manager des Werksvereins wurde auf Plakaten bereits freundlich begrüßt.

Die Wolfsburger Profis haben wieder Spaß am Fußball, das wurde beim überzeugenden Sieg im Duell der Werksclubs mehr als deutlich. Befreit kickten die VfL-Spieler im ersten Bundesligaspiel vor eigenem Publikum seit der Trennung von Magath am 25. Oktober auf. Bei keinem wurde das so deutlich wie bei Diego. "Von ihm ist eine Last abgefallen", sagte Köstner: "Er hat vor Spielfreude aufgedreht."

Gehemmt und verunsichert wirkte der brasilianische Ballzauberer unter Magath. Doch inzwischen zeigt der kleine Künstler wieder, warum er einst in Bremen ein Bundesligastar wurde. Er dribbelte, trickste, spielte tolle Pässe und schoss auch noch die ersten beiden Tore. Mit seinem frühen Doppelpack (4./16. Minute) leitete Diego vor 24 825 Zuschauern schon zeitig den Sieg ein, ehe Bas Dost (33.) nach Diego-Pass noch vor dem Seitenwechsel für die Vorentscheidung sorgte.

"Wenn ich Lehrer wäre, würde ich ihm heute eine 1 mit Sternchen geben", schwärmte Diegos Mitspieler Marcel Schäfer über seinen Teamkollegen. Der Ehrentreffer für die Leverkusener, die erstmals seit zwölf Pflichtspielen wieder verloren, ging auf das Konto von Stefan Kießling (90.+1).

"Wir haben zusammen einen guten Job gemacht", sagte Diego: "Das war sehr wichtig." Der unter Magath frustriert wirkende Starspieler lobte den Coach, der derzeit nur auf Abruf arbeitet. "Er ist sehr wichtig für uns, wir haben großes Vertrauen in ihn", kommentierte Diego im Interview mit seinem Sohn auf dem Arm: "Er hat einen guten Einfluss auf die Mannschaft." Wenn es nach Diego ginge, dann bliebe Köstner Trainer des VfL - dann müsste der Volkswagen-Konzern nur noch einen neuen Geschäftsführer für den sportlichen Bereich präsentieren.

Möglicherweise gibt es für Diego bald in Wolfsburg ein Wiedersehen mit Klaus Allofs, der ihn einst von Porto nach Bremen geholt hatte und nun beim VfL als neuer Manager gehandelt wird. In Wolfsburg gilt der Bremer Geschäftsführer als Kandidat Nummer eins, auch wenn sich bisher keiner der Volkswagen-Topmanager öffentlich geäußert hat. Und Allofs' Aussagen nach der Bremer Niederlage bei Schalke 04 ließen zumindest Raum für Interpretationen und Wolfsburger Hoffnungen.

"Unsere erste Halbzeit war eine Katastrophe", klagte Leverkusens Philipp Wollscheid nach der verdienten Bayer-Niederlage: "Wir haben heute das Spiel versaut". Kapitän Lars Bender fand: "Wir haben die ersten Minuten verpennt." Die Gäste leisteten sich im Gegensatz zu den vergangenen Matches zu viele Schlampigkeiten in der Abwehr und verpassten so den Sprung auf einen Champions-League-Platz.

"Der Schlüssel für die Niederlage lag in der ersten Halbzeit", klagte Trainer Sascha Lewandowski. "Diego war sicher auch entscheidend", bilanzierte der Coach, fügte aber an, dass "wir komplett neben der Spur" waren.

Spieldaten:

Ballbesitz in : 54,3 - 45,7

Fouls: 8 - 17

Ecken: 5 - 6

Quelle: optasports.com

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