Verdientes Remis 1. FC Köln holt nach 0:2 einen Punkt gegen Schalke

Köln · Der 1. FC Köln hat am Sonntagabend Moral bewiesen und nach einem 0:2-Rückstand gegen den FC Schalke 04 noch 2:2 gespielt. Der Klassenerhalt rückt dennoch in weite Ferne.

Ein aufopferungsvoller Kampf, wie man ihn einem abgeschlagenen Tabellenletzten normalerweise nicht zutraut, hat der 1. FC Köln am Sonntagabend gezeigt. Auf diese Weise wurde gegen den Tabellenzweiten Schalke 04 ein 0:2-Rückstand noch in ein 2:2 umgewandelt. Doch auch diese kampfstarke Leistung war mit dem nur einen Punktgewinn zu wenig, um den weiter hinausgezögerten Abstieg noch zu verhindern.

Einen Auftakt wie gewünscht erlebten die Gäste. Bereits in der vierten Minute brachte sie Breel Embolo in Führung. Zuvor hatte der im offensiven Mittelfeld aufgebotene Jonas Hector in Höhe des Schalker Strafraums bei einem Angriffsversuch verloren. Naldo schnappte sich den Ball und setzte den an Frederik Sörensen davonspurtenden Yevhen Konoplyanka perfekt am linken Flügel ein. Dessen Querpass erreichte Timo Horn nicht mehr, und Embolo drückte den Ball rein.

Oben auf der Westtribüne hatte Schalkes Präsident Clemens Tönnies seinen Spaß und gönnte sich ein Kölsch. Noch mehr Freude kam bei ihm in der 23. Minute auf, als Yevhen Konobplyanka auf 2:0 erhöhte. Wieder leitete ein Kölner die Aktion ein: Marcel Risse versuchte per Hacke im Mittelfeld zu klären, legte den Ball aber dem Schalker vor die Füße. Der tanzte noch Jorge Meré aus und schlenzte den Ball an Timo Horn vorbei, um vom rechten Innenpfosten ins Netz zu springen.

Weniger Glück hatte der Linksaußen sechs Minuten später. Wieder einmal entwischte er dem überforderten Frederik Sörensen, der in der 32. Minute auch ausgewechselt wurde. Doch diesmal landete sein Schuss wenige Zentimeter zu weit rechts am Pfosten, so dass er ins Spielfeld zurück prallte.

Zwischen diesen Schalker Aktionen meldeten sich die Hausherren in dem temporeichen und begeisternden Spiel mit dem Anschlusstreffer zurück. Nach einem Doppelpass mit Jonas Hector im rechten Strafraum setzte Leonardo Bittencourt den Ball an Ralf Fährmann vorbei ins Tor.

Damit machte er die „Vorstand-raus“-Rufer auf der unteren Südtribüne für kurze Zeit mundtot. Doch nur Minuten später machten sie ihren Unmut über die Abstiegssituation wieder in Richtung Präsidium Luft.

Anschließend waren die Königsblauen dem nächsten Treffer näher als die Geißbock-Elf. So kam der wie entfesselt aufspielende Yevhen Konoplyanak frei zum Kopfball (35.), doch Timo Horn fingerte den Ball über die Latte. In der ersten Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit stand er nach einem Konter mutterseelenallein vor Timo Horn, der bis zur Strafraumgrenze aus seinem Tor gekommen war und nervenstark mit einer Handabwehr den scheinbar sicheren Treffer vereitelte.

Aus der Halbzeitpause heraus bestimmte tatsächlich der Tabellenletzte das Spielgeschehen gegen den Tabellenzweiten. Doch ein weiterer Treffer wollte gegen die zweitbeste Defensive der Liga zunächst nicht gelingen.

Aufregung gab es in der 62. Minute. Bei einem Angriffsversuch der Kölner prallte der Ball Benjamin Stambouli an den rechten Arm, als er diesen zur Seite wegdrehen wollte. Schiedsrichter Marco Fritz werdtete die Aktion nicht als Strafstoß-würdig und entschied auf Eckball, nachdem die Schalker den Ball ins Toraus gespielt hatten.

Mit den eingewechselten frischen Offensivkräften Guido Burgstaller und Nabil Bentaleb verlegten sich die Gäste nur noch auf Konterspiel. Gleichzeitig lockerten die Kölner ihren Defensivverbund immer mehr, um wenigstens zum Ausgleich zu kommen. Dieses Bemühen in scheinbar auswegloser Situation sorgte beim heimischen Publikum für Applaus und lautstarke Unterstützung.

Und es wurde belohnt. Einen Freistoß aus rund 25 Meter ließ Marcel Risse an Ralf Fährmann vorbei ins Tor flattern. Der verdiente Ausgleich.

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