Gemeinsame Schule Wally Feiden: "Schon ein bisschen zynisch"

BAD HONNEF · Die Bad Honnerfer Bürgermeisterin hat den Rat über die Entscheidung Königswinters gegen eine gemeinsame Schule unterrichtet.

"Nach intensiver Prüfung unter Einbeziehung finanzieller Aspekte und der vorhandenen Ressourcen spricht sich die Stadt Königswinter gegen die Weiterverfolgung einer interkommunalen Lösung aus." Es sind diese dürren Eingangsworte eines Briefes von Königswinters Bürgermeister Peter Wirtz, die am Donnerstag im Bad Honnefer Stadtrat verlesen wurden.

Der zuständige Fachausschuss hatte sich in der Nachbarstadt nach bilateralen Gesprächen und einem gemeinsamen Termin bei der Bezirksregierung Köln Ende Juni bei nur zwei Gegenstimmen dafür ausgesprochen, die Idee einer gemeinsamen weiterführenden Schule ad acta zu legen.

Bürgermeisterin Wally Feiden setzte den Stadtrat davon nun offiziell in Kenntnis. Wie berichtet, hatte es Gespräche gegeben mit dem Ziel, eine gemeinsame weiterführende Schule auf den Weg zu bringen. Vorstellbar gewesen wären eine Sekundarschule und, von den Eltern in beiden Städten in Umfragen präferiert, eine Gesamtschule. Für letztere hatte Feiden eine horizontale Trennung befürwortet, das heißt, die Kinder der unteren Jahrgänge wären in Bad Honnef in der heutigen Konrad-Adenauer-Schule, die höheren Jahrgänge im Schulzentrum Oberpleis unterrichtet worden.

Der Ausschuss habe beschlossen, die Überlegungen für eine gemeinsame weiterführende Schulform mit Bad Honnef nicht weiter zu betreiben, heißt es im Beschluss der Königswinterer, über den Wirtz seine Amtskollegin am Dienstag informiert hatte. "Im Lichte der rechtlichen und finanziell nicht überschaubaren Rahmenbedingungen" überwögen die "Risiken einer solchen interkommunalen Lösung deren Chancen deutlich", das hätte auch das interkommunale Abstimmungsgespräch bei der Bezirksregierung Köln gezeigt.

"Welche Risiken sollen das sein?", fragte Feiden am Donnerstag. Schließlich seien finanzielle und andere Aspekte noch gar nicht geprüft worden, "Risiken und Chancen also noch nicht abgewogen". Feidens Schlussfolgerung: "Man wollte das nicht." Dass Wirtz zugleich wissen ließ, das Votum habe "ausdrücklich keine Auswirkung auf die bereits in der Vergangenheit praktizierte und auch in Zukunft gewünschte und mögliche Beschulung von Schülern aus Bad Honnef an den bestehenden und noch zu errichtenden Schulen in Königswinter", erschüttere sie: "Das ist schon ein bisschen zynisch."

Schließlich habe ein Alleingang Königswinters Auswirkungen auf Honnefs Schullandschaft, etwa den Fortbestand der Konrad-Adenauer-Schule. "Wir werden ausgebootet und müssen uns wehren", sagte sie und kündigte an, bei der notwendigen regionalen Abstimmung Honnefs Interessen sehr genau im Auge zu behalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort