Dreharbeiten in Rheinbach Kölner Studenten drehen im Friseursalon eine Liebeskomödie im Stil der 20er Jahre

RHEINBACH · Ein Friseurbesuch kann mitunter weitreichende Folgen haben - jedenfalls im Barbershop No.19 an der Turmstraße. In Wippolds Fall gibt es dort nämlich nicht nur die gewünschte Typveränderung bis hin zum Inkognito, sondern es entflammt auch gleich die Liebe zu Friseurin Clara. Und die bringt ihn ganz schön in die Zwickmühle. Denn Wippold ist - was Clara nicht ahnt - ein Gangster. Und lebt plötzlich ein Doppelleben zwischen Gangstermilieu und Bürgerlichkeit.

 Und Action: Der Rheinbacher Friseur-Salon von Ruth Folk wurde am Wochenende zum Filmset.

Und Action: Der Rheinbacher Friseur-Salon von Ruth Folk wurde am Wochenende zum Filmset.

Foto: Inga Thulfaut

Zum Glück für Barbershop-Inhaberin Ruth Folk überschlagen sich die Ereignisse nur im Film - und zwar als Gangster-Liebeskomödie im Stil der 20er Jahre. Und zum Glück für die Regie-Examenskandidaten der Macromedia-Hochschule in Köln hat Ruth Folk ihnen die stilechte Kulisse ihres einzigartigen Friseursalons in Rheinbach für den Dreh kostenlos überlassen.

Denn das Budget für die Bachelor-Arbeit ist klein, der Ehrgeiz und die Fantasie der drei Examenskandidaten jedoch groß. Annika Marx (21), Dominik Ostland (26) und Bastian Damblon (23) haben eine ganze Crew von Schauspielern und Komparsen, Technikern und Maskenbildnerin zusammengestellt, um das Drehbuch von Henning Liss in Szene zu setzen. "Ein Ausstattungsfilm als Bachelorarbeit ist selten, weil das teuer ist und eine detailgenaue Umsetzung braucht", sagt Annika Marx. Umso dankbarer waren sie und ihre Mitstreiter, als Ruth Folk ihnen nicht nur den Salon für zwei Drehtage überließ, sondern auch noch stilechte Requisiten.

So zauberte sie ein altes Grammophon aus dem Hut und legte zudem vor dem nächsten "Take" ihre fachmännische Hand an die ein oder andere Pomadenfrisur. Die Rheinbacher Herren-Friseurin freut sich, dass das Retro-Ambiente ihres Salons, zu dem sie ein langjähriger USA-Aufenthalt inspiriert hat, nun sogar als Filmkulisse zur Geltung kommt.

Auch in Neuss hatten die Studenten Glück, weitere Szenen günstig drehen zu können. "Insgesamt kostet uns der Film rund 4500 Euro, wovon das Uni-Budget nur 1500 Euro abdeckt. Also haben wir viel neben dem Studium gejobbt, um unseren Film finanzieren zu können. Der kostenlose Dreh im stilechten Barbershop ist natürlich ein echter Glücksfall", freut sich Annika Marx.

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