Tag der Sozialen Dienste "Damit die Welt heller und freundlicher wird"

MECKENHEIM · Von A wie Arbeiterwohlfahrt bis W wie Wigwam-Nachbarschaftshilfe reicht das Spektrum der Hilfsbereitschaft in Meckenheim. Das wurde beim Tag der Sozialen Dienste am Wochenende deutlich, an dem sich knapp 40 Institutionen teils mit Ständen am Neuen Markt vorstellten.

 Auch gespielt wurde beim Tag der Sozialen Dienste in Meckenheim. Hier Christiane Seidel-Klinkhammer, Leiterin des Evangelischen Familienzentrums Am Ehrenmal, mit Kitakind Lena (4).

Auch gespielt wurde beim Tag der Sozialen Dienste in Meckenheim. Hier Christiane Seidel-Klinkhammer, Leiterin des Evangelischen Familienzentrums Am Ehrenmal, mit Kitakind Lena (4).

Foto: Axel Vogel

Der evangelische Superintendent Pfarrer Matthias Mölleken stellte namens des "Runden Tisches für soziale Belange" das Motto dieser Schau mit Volksfestcharakter vor: "Damit unsere Welt ein wenig heller, wärmer, freundlicher und hilfsbereiter wird, dafür sind wir da, alle miteinander."

Schwerpunkt war die Integration von Flüchtlingen, von denen Meckenheim derzeit 145 aus 30 Ländern, hauptsächlich Syrien, Albanien, dem Kosovo und Serbien beherbergt. Allein 2015 sind bisher 60 neue Hilfesuchende hinzugekommen und bis zum Jahresende werden nach den Worten des Ersten Beigeordneten Holger Jung weitere 60 erwartet. Bürgermeister Bert Spilles unterstrich, wie wichtig es sei, eine "Willkommenskultur" für Fremde aufzubauen. Darin habe die Kommune seit etwa 50 Jahren Erfahrung. Er dankte Kirchen, Vereinen, sozialen Trägern und Einzelpersonen für ihren Einsatz.

Die Arbeiterwohlfahrt beispielsweise bot an ihrem Stand Tücher und Schmuck an. Der Erlös kommt unter anderem der Ausbildung von Flüchtlingskindern zugute. Für eine Migranten-Klasse in der Geschwister-Scholl-Schule werden zeitnah weitere 500 Euro übergeben, wie die Awo-Vorsitzende Barbara Heymann ankündigte. Geld, dass dringend gebraucht wird. Philip Hauck, der als Student am Unterricht dort beteiligt ist, schilderte den Aufwand, der für den Unterricht an 20 Schülern aus 20 unterschiedlichen Herkunftsländern nötig ist. Einige davon seien Analphabeten, andere hätten gymnasialen Bildungshintergrund. Alle aber müssten zuerst einmal Deutsch lernen. Neben Klassenlehrerin Hille Enkler lehrten dort drei bis vier weitere Kräfte.

Am Stand der Lions konnte man sehen, in welchen psychischen Nöten manche Migranten stecken. Die Preisträgerin des Malwettbewerbs 2014/15 des Clubs hatte ein eindrucksvolles Aquarell eines von dunkel gekleideten Bewaffneten eingekesselten Mädchens gemalt.

Meckenheims soziale Dienste sind aber auch in klassischen Bereichen wie Pflege, Jugend- oder Hospizarbeit tätig. So auch die 30 Ehrenamtlichen der Initiative "Wigwam". Deren Sprecherin Hildegard Kawohl beschrieb, wie sie zugleich als Demenzbegleiterin für einen 90-jährigen Meckenheimer tätig ist und einem jungen türkischen Kurden bei den Hausaufgaben hilft.

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