Ankunft der ersten Flüchtlinge in Lüftelberg Ein Willkommen mit Blumen

MECKENHEIM-LÜFTELBERG · Ab Montag werden Flüchtlinge auch im Meckenheimer Ortsteil Lüftelberg untergebracht. Ein an der Gartenstraße von der Stadt angemietetes Dreifamilienhaus soll sukzessive mit bis zu etwa 20 Asylbewerbern belegt werden.

Das teilten Bürgermeister Bert Spilles und der Erste Beigeordnete Holger Jung am Donnerstagabend im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung in der Lüftelberger Mehrzweckhalle mit.

Gemeinsam mit Caritasmitarbeiterin Annegret Kastorp warben sie dafür, die neuen Nachbarn willkommen zu heißen und ihnen die Integration zu erleichtern. Den Fragen der etwa 40 Anwesenden, darunter Ortsvorsteher Jürgen Schwerdtfeger, stellten sich auch Werner Schreck und Michael Leven vom Fachbereich Soziales der Stadt sowie Inklusionsbeauftrager Christian van Engelshoven.

Die Flüchtlingssituation sei eine Herausforderung für die Kommunen, betonte Bürgermeister Spilles. Aber dank des ehrenamtlichen Engagements von Bürgern herrsche in Meckenheim eine Willkommenskultur.

145 Flüchtlinge leben zurzeit in Meckenheim, darunter 118 im laufenden Asylbewerber-Verfahren, drei sogenannte Kontingentflüchtlinge aus Krisengebieten und 24 Personen, deren Verfahren bereits abgeschlossen ist, verriet Holger Jung. Seine Prognose: Bis Ende des Jahres werden wohl mehr als 200 Personen von der Stadt Meckenheim untergebracht werden müssen. So sind die Unterkünfte am Siebengebirgsring sogar momentan überbelegt. Überall im Stadtgebiet wurde privater Wohnraum angemietet.

"Im Kleinen lässt es sich besser integrieren", sagte Jung. Doch mit der Unterbringung ist es nicht getan. Ziel ist die Integration durch die Dorfgemeinschaft, durch Vereine und ehrenamtliches Engagement vor Ort, erklärte Jung. Er wies darauf hin, dass Asylbewerber zwar häufig traumatische Situationen erlebt haben, aber doch auch mündig sind und ihren Lebensalltag selbst gestalten sollten.

"Sie werden in dieser Situation nicht alleine gelassen", versicherte Annegret Kastorp den Lüftelbergern. Sie stellte die Beratungsstruktur des Caritasverbandes und die ehrenamtlichen Migrationslotsen vor, nannte Beispiele ehrenamtlicher Unterstützung in Meckenheim, wie den bestehenden Besuchsdienst am Siebengebirgsring sowie das Café International und die Mutter-Kind-Gruppe für Flüchtlingsfrauen in der evangelischen Friedenskirche, und regte einen "Flüchtlingskreis Lüftelberg" an.

Auch Ortsvorsteher Schwerdtfeger appellierte, praktische Ideen zusammenzutragen. Eine Schwierigkeit sah er in der Verkehrsanbindung.

Dass sie die am Montag in ihr Haus einziehende Familie aus Albanien mit Blumen willkommen heißen wollen, kündigten die Hauseigentümer an.

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