Gesamtschule Rheinbach und Alfter unterzeichnen Kooperation

RHEINBACH/ALFTER · Die Kooperationsvereinbarung zur Errichtung einer integrierten Gesamtschule der Stadt Rheinbach und der Gemeinde Alfter ist nun auch formell in trockenen Tüchern.

Am Donnerstag unterzeichneten die Bürgermeister von Rheinbach und Alfter, Stefan Raetz und Rolf Schumacher, die Urkunden samt der Zusatzvereinbarung für einen Standort auch in Alfter, sobald sich die Schule über sechs Züge hinaus entwickelt und entsprechend viele Alfterer Schüler angemeldet sind.

Gemeinsam mit Rheinbachs Erstem Beigeordneten Raffael Knauber sowie den Fachbereichsleitern Wolfgang Rösner für Rheinbach und Sabine Zilger für Alfter informierten die Bürgermeister über den Sachstand. Demnach läuft die Anmeldung für die zum nächsten Schuljahr geplante fünfzügige Gesamtschule in Rheinbach vom 7. bis 14. Februar.

Das vorgezogene Anmeldeverfahren ermöglicht es den Eltern, ihr Kind im Falle eines Nichtzustandekommens der Schule noch an einer anderen weiterführenden Schule anzumelden. Von diesem Fall gehen die Beteiligten jedoch nicht aus: "Wir wenden alle Kraft auf, dass die Gründung zum Sommer gelingt", betonte Schumacher.

"Unsere Gesamtschule wird ein Erfolgsmodell. In fünf Jahren werden wir gar nicht mehr verstehen, warum der Start so holprig war", zeigte sich Raetz überzeugt. Bereits jetzt lägen der Stadt Anfragen von Eltern aus umliegenden Orten vor. "Und keine der am Antragsverfahren beteiligten Nachbarkommunen hat Einwände gegen die Gründung erhoben", ergänzte Fachbereichsleiter Rösner.

Einwände erhebt allerdings die Elterninitiative "Schulvielfalt in Rheinbach". Sprecher Christian Hillgruber macht in einem Schreiben an die Bezirksregierung geltend, "dass die Beschlüsse rechtswidrig und nicht genehmigungsfähig" seien. Er sieht das Bedürfnis zur Errichtung einer Gesamtschule nicht gegeben und zweifelt die in den Bedürfnisabfragen und im Schulentwicklungsplan ausgewiesenen Zahlen und entsprechenden Schlussfolgerungen an.

Zudem wirft er Vertretern der Stadt sowie Klassenlehrern vor, die Eltern bei ihrer Entscheidungsfindung mit Hinweis auf eine begrenzte Aufnahmekapazität der Gesamtschule unter Druck gesetzt zu haben. Diesen Vorwurf wies Raetz am Donnerstag energisch zurück: "Niemand ist unter Druck gesetzt worden."

Die Vertreter beider Kommunen gaben sich bezüglich des Schreibens "sehr gelassen": "Die Verfahrensabwicklung läuft völlig korrekt, und wir hatten ein moderiertes öffentliches Verfahren, das unserer objektiven Informationspflicht in vollem Umfang Genüge getan hat", so Knauber. "Es ist nur schade, dass Eltern auf diese Art verunsichert werden", bedauerte Schumacher. "Eine derart mangelnde Solidarität mit den Hauptschülern, deren Schule keine Zukunft hat, können und wollen wir uns als Kommune nicht leisten. Der Zwang zum Handeln ist da, davor schließen wir nicht die Augen, sondern unterbreiten den Eltern ein zukunftsweisendes Schul-Angebot, aus dem sie wählen können", betonte Raetz.

Für Dienstag, 28. Januar, 19 Uhr, laden die Kommunen zur Infoveranstaltung in die Hauptschule am Dederichsgraben, vorgesehener Standort der Gesamtschule, ein. Zur Leitung des Anmeldeverfahrens und des Infoabends hat die Bezirksregierung Stefan Ludwig eingesetzt, Leiter der Gesamtschule Beuel.

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