Radfahren in Siegburg Mehr Raum für Radler

SIEGBURG · Radfahren in der Siegburger Fußgängerzone - das ist verboten. Eigentlich. In der Realität hält sich fast niemand daran. Die Stadt duldet rücksichtsvolle Radler, die Polizei ist in der Regel weniger nachsichtig.

 Eigentlich verboten: Radler müssen in der Fußgängerzone absteigen. In der Realität hält sich kaum jemand daran.

Eigentlich verboten: Radler müssen in der Fußgängerzone absteigen. In der Realität hält sich kaum jemand daran.

Foto: Archiv: Arndt

Der Planungsausschuss befasst sich am Mittwoch mit dem Radverkehr in der Innenstadt. Die CDU-FDP-Koalition, die SPD und die Grünen haben jeweils Anträge gestellt. Alle wollen das Radfahren angenehmer und sicherer machen, haben dabei aber unterschiedliche Schwerpunkte.

"Unser Antrag zielt darauf ab, zum einen die Fußgängerzone möglichst eng umfahren zu können und zum anderen sich dem Markt so nah wie möglich mit dem Fahrrad nähern zu können", erklärte Grünen-Ratsherr Hans-Werner Müller. So sollen nach Vorschlag der Grünen Straßen für Radler freigegeben werden, etwa die Wilhelmstraße am Bahnhof, die Neue Poststraße, die Bahnhofstraße, die Griesgasse und die mittlere Kaiserstraße.

Die Ankergasse an der Stadtmauer würden die Grünen gerne als Radweg ausweisen - als Teil einer Radverbindung zwischen Alleestraße und der Scheerengasse. Die Verwaltung sieht zumindest in diesem Punkt keinen Handlungsbedarf: Es bestehe bereits eine sichere Verbindung über andere Straßen.

Die SPD, die vor Monaten einen Bürgerdialog zum Thema Radverkehr ausrichtete, hat unterdessen beantragt, Radverkehr in der ganzen Fußgängerzone zeitweise zu erlauben - von abends 19 Uhr bis morgens um 11 Uhr. Die bislang praktizierte "rheinische Lösung" sei nicht transparent und werde von den Bürgern abgelehnt, so Michael Keller und Torben Schröder im Antrag.

Sie versprechen sich von der zeitweisen Öffnung, dass so der morgendliche Marktbesuch beziehungsweise Einkaufen und Lokalbesuche abends attraktiver werden. Außerdem fordert die SPD, den "Kleiberg" zwischen den Einmündungen Neuenhof und Zeithstraße als Fahrradstraße auszuweisen.

Dort könnten dann weiterhin Autos fahren, jedoch hätten Radfahrer Vorrang und dürften auch nebeneinander fahren. Die Verwaltung, die sich schon 2011 mit dem Thema befasste, rät dazu, zunächst den Abschluss der Bauarbeiten auf dem Michaelsberg abzuwarten.

CDU und FDP setzen in ihrem gemeinsamen Antrag eigene Prioritäten. Zur Fußgängerzone äußern sie sich nicht. Sie wollen von der Verwaltung verschiedene Punkte untersuchen lassen, immer mit Blick auf die Kosten. Dazu gehören unter anderem Schutzstreifen, die Beschilderung der ehemaligen Bahntrasse, abschließbare Radboxen, Abstellanlagen und ein Mobilitätsplan.

Die Sitzung beginnt am Mittwoch um 18 Uhr im Rathaus.

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