Schulzentrum Nord 33 Millionen Euro kostet Ausbau in Niederkassel

Niederkassel · Es mangelt an Räumen, einer ausreichend großen Mensa und einer Sporthalle im Schulzentrum Nord in Niederkassel. Der Schulausschuss berät in seiner nächsten Sitzung über Raumbedarf für Gesamtschule, Mensa und Sporthalle. Und damit über eine Mega-Investition.

 Die Rotunde mit den Anbauten und Fachräumen wurde 1998 fertiggestellt. Im Hintergrund befindet sich die derzeitige Mensa die jedoch für prognostizierten die Schülerzahlen viel zu klein ist.

Die Rotunde mit den Anbauten und Fachräumen wurde 1998 fertiggestellt. Im Hintergrund befindet sich die derzeitige Mensa die jedoch für prognostizierten die Schülerzahlen viel zu klein ist.

Foto: Martina Welt

Auf die Stadt Niederkassel kommt eine Mega-Investition zu: Es mangelt an Räumen, einer ausreichend großen Mensa und einer Sporthalle im Schulzentrum Nord. Das ist das Ergebnis aus Schulentwicklungsplan und der Raumanalyse, die von Raimund Patt vom Entwicklungsbüro Schulhorizonte in Zusammenarbeit mit den Lehrern der Gesamtschule erarbeitet wurde. Zwei mögliche Aus- und Umbauvarianten für das Schulzentrum Nord liegen dem Schulausschuss vor. Und schon die kostengünstigere Variante würde insgesamt bis zu 33 Millionen Euro kosten, die die Stadt weitgehend alleine stemmen müsste.

„Der Kämmerer ist gerade in der Prüfung, ob und wie die Stadt diese große Maßnahme finanzieren kann“, sagt der Technische Beigeordnete Helmut Esch dem GA. In jedem Fall werde diese Investition mit der entsprechenden Kreditaufnahme die Stadt die nächsten 50 oder 60 Jahre belasten.

Aber die Finanzierung ist nicht das einzige Problem, das gelöst werden muss. „Wir müssen nun erst einmal sehen, wo wir auf dem Schulgelände und in der näheren Umgebung den Raumbedarf überhaupt umsetzen können“, so Esch weiter. Die Stadt wolle ein externes Planungsbüro mit einer entsprechenden Machbarkeitsstudie beauftragen, skizziert Esch den aktuellen Stand der Überlegungen. Entschieden werden müsse dann, ob ein zusätzliches, neues Schulgebäude gebaut werden solle oder ob man an das H-förmige Gebäude der ehemaligen Hauptschule einen weiteren Querriegel anbaue.

Fachräume angesiedelt

Schon im laufenden Schuljahr musste sich die Stadt mit Containern behelfen, um alle Schüler beherbergen zu können. Das sei auch im kommenden Schuljahr notwendig und deshalb müsse eine möglichst schnelle Lösung erarbeitet werden, so Esch. Im Jahr 2019 soll geplant und ausgeschrieben werden, erste Teilabschnitte können möglicherweise auch schneller realisiert werden. Trotz allem wird dieses Mammutprojekt allerfrühestens in drei Jahren abgeschlossen sein, schätzt Esch.

Es ist die stetig wachsende Gesamtschule, die neue Räume im Schulzentrum braucht. Zwei Varianten stehen im Schulausschuss zur Debatte. Variante A wird von der Gesamtschule favorisiert, ist aber mit rund 22,2 Millionen Euro Baukosten deutlich teurer als die von der Stadt favorisierte Variante B, die mit rund 17,85 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Entscheidender Unterschied und Argument dafür, dass Variante B von der Verwaltung favorisiert wird, ist die Tatsache, dass in diesem Modell die bereits bestehenden Fachräume im 1998 gebauten Anbau der Rotunde zu einem großen Teil erhalten bleiben könnten. Bereits jetzt sind dort Fachräume für den Unterricht in Naturwissenschaften und Werken angesiedelt. Ein kostenintensives Entfernen dieser Fachräume würde – anders als bei Variante A – entfallen. Auch das Hauptgebäude aus dem Jahr 1968 bliebe in weiten Teilen unverändert.

Mit dem Schulausbau ist es jedoch nicht getan. Wie bereits mehrfach berichtet, platzt auch die Mensa aus allen Nähten. Ursprüngliche Pläne, die bestehende Mensa durch den Aufbau einer weiteren Etage zu vergrößern, wurden verworfen, um nun mit einem neuen Campus-Restaurant dem zukünftigen Bedarf gerecht zu werden. Rund 445 Quadratmeter soll das Restaurant mit Küchen-, Personal- und Lagerbereich aufweisen und würde etwa drei Millionen Euro kosten.

Bis zu 33 Millionen

Ebenfalls untersucht wurde der Bedarf an Sporthallenfläche. Zu diesem Thema hatte die SPD-Fraktion zu Jahresbeginn bereits eine Debatte initiiert. Die Vereine der Stadt hatten sich ebenfalls zu Wort gemeldet und Bedarfe angemeldet. Entwicklungsplaner Raimund Patt hat in seiner Untersuchung nur die Schulen berücksichtigt und ist zu einem Mehrbedarf von zwei weiteren Sporthallenflächen für den Schulsport gekommen. Die Kosten für eine Zweifachsporthalle würden sich nach Berechnungen des Fachbereichs Gebäudewirtschaft auf rund 9,3 Millionen Euro belaufen. Eine Dreifachsporthalle würde rund 13,3 Millionen Euro kosten.

Damit wird die Stadt eine Summe in Höhe von bis zu 33 Millionen Euro für die notwendigen Baumaßnahmen im Schulzentrum Nord bereitstellen müssen. Größere Fördermittel erwartet Esch derzeit nicht.

Die öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur, Sport und Soziales beginnt am Dienstag, 13. November, um 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses, Rathausstraße 19.

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