Schützen in Königswinter Stabwechsel bei den Sebastianern

KÖNIGSWINTER · 50 Jahre gehörte Werner Bott dem Vorstand der Männerbruderschaft an. Jetzt folgt ihm im Amt des Zweiten Brudermeisters Arnold Mäckel nach.

 Amtswechsel: Arnold Mäckel (r.) folgt Werner Bott.

Amtswechsel: Arnold Mäckel (r.) folgt Werner Bott.

Foto: Frank Homann

Ein bewegender Moment: Die Mitglieder der Sankt Sebastianus-Männer-Schützenbruderschaft Königswinter erhoben sich im Kaisersaal der Loreley von ihren Plätzen und applaudierten minutenlang – eine Verneigung vor Werner Bott. Genau 570 Jahre alt ist diese Bruderschaft – und jetzt wurde auf der Generalversammlung ein ganz Großer aus ihren Reihen aus seinem Amt als Zweiter Brudermeister verabschiedet. Werner Bott gehörte 50 Jahre dem Vorstand an, zuletzt war er 16 Jahre Zweiter Brudermeister, zuvor jahrzehntelang ihr Fähnrich.

Als Nachfolger wählten die Sebastianer mit überwältigender Mehrheit Schützenoffizier Arnold Mäckel ins Amt. Werner Bott legte ihm die Schärpe um, überreichte ihm den Bruderstab und umarmte ihn herzlich. „Ich freue mich besonders, dass mir ein ehemaliger Fähnrich im Amt folgt.“ Und er dankte für den großen Beifall. „Ein Zeichen dafür, dass all die Jahre für die Bruderschaft nicht umsonst waren.“ Bereits im vergangenen Jahr hatte Bott seinen Rückzug angekündigt.

Erster Brudermeister Walter Faßbender sagte: „Für Werner Bott, der seit seiner Jugend mit und vor allem für die Bruderschaften gelebt und gewirkt hat, sicherlich keine leichte Entscheidung. Sie wird jedoch von uns allen akzeptiert und respektiert.“ Eine Ära gehe zu Ende. „Stets war Werner Bott dabei und scheute auch nicht davor zurück, uns gelegentlich aufs Dach zu steigen. Einer dieser 'Höhenflüge' endete dann im Krankenhaus, bei den anderen hat man sich die wohlgemeinte Kritik auch zu Herzen genommen. Verlässlichkeit und Geradlinigkeit haben das Wirken unseres Schützenbruders über Jahrzehnte ausgezeichnet“, meinte der Erste Brudermeister. Und spielte damit auf den Sturz des jetzt 78-Jährigen vor wenigen Jahren beim Aufbau der Winzerfestbude der Bruderschaft an.

Denn Bott, der gelernte Maurer, packte überall an, wo er gebraucht wurde. Faßbender sagte – auch im Namen seines geschäftsführenden Vorstandskollegen Frank „Hank“ Dohr: „Wir sprechen dir unseren ganz persönlichen Dank aus für die gemeinsamen Jahre als 'Trifolium'.“ Werner Bott war ab 1957 Mitglied der Sankt Sebastianus-Junggesellen-Schützenbruderschaft, deren Ehrenmitglied er längst ist. Nach der Hochzeit mit seiner Frau Anneliese 1962 trat er zu der Männer-Bruderschaft über. 1978 wurden die Eheleute als Königspaar gefeiert.

Mäckel sagte: „Werner Bott hat mir große Schuhe hinterlassen.“ Der Beamte bei der Stadt Sankt Augustin trat 1984 der Bruderschaft bei, war zuvor ebenfalls bei den Junggesellen. Axel Bienentreu und Dennis Bückmann wurden an dem Abend ebenfalls neu in den Vorstand gewählt. Durch den Tod von Schützenoberst Toni Weinstock gab es im Offizierskorps einiges Stühlerücken. So nimmt nun der bisherige Major Klaus Zinke die ranghöchste Position ein.

Faßbender hängte ihm das Schild des Schützenoberst um. Schriftlich erhielten die Mitglieder den Jahresbericht 2016 zur Chronik, der erstmals von Klaus Zinke und Axel Bienentreu als Nachfolger von Bodo Kube verfasst wurde. Der Versammlung vorausgegangen war eine Bruderschaftsmesse mit Präses Dariusz Glowacki.

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