Kita Sankt Remigius in Königswinter Kinder und Eltern können aufatmen

KÖNIGSWINTER · Die katholische Kirchengemeinde Sankt Remigius hat der Stadt Königswinter Grundstück und Gebäude des Kindergartens an der Remigiusstraße verkauft. Am Freitag war Notartermin.

 Bereits im Mai 2013 hatten die Eltern bei einer Versammlung dem Trägerwechsel zugestimmt.

Bereits im Mai 2013 hatten die Eltern bei einer Versammlung dem Trägerwechsel zugestimmt.

Foto: Frank Homann

Die Stadt überlässt das Grundstück anschließend in Erbpacht der Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG), die das Gebäude sanieren und für 30 Jahre an die neue Kita-Trägerin, die Angela-von-Cordier- Stiftung der Franziskanerinnen von Nonnenwerth, vermieten wird. Durch diese komplizierten Transaktionen wird die Existenz der Kita, die zurzeit 48 Kinder - unter ihnen viele mit Migrationshintergrund - besuchen, dauerhaft gesichert. Vorausgegangen waren zweieinhalb Jahre dauernde, zähe Verhandlungen, wobei besonders um die Zustimmung des Generalvikariats des Kölner Erzbistums gerungen werden musste.

Am Donnerstagabend hatte der städtische Jugendhilfeausschuss in einer Dringlichkeitsentscheidung sein Plazet gegeben. Nachdem nun alle wichtigen Entscheidungen getroffen sind, kann mit der Kernsanierung des Flachdachbaus, der zudem einen Anbau erhält, begonnen werden. Während der Bauphase wird die Hälfte der Kinder im Altbau, der zur Hauptstraße liegt, untergebracht werden.

Nach Fertigstellung wird der unter Denkmalschutz stehende Altbau verkauft - dies war eine der Bedingungen des Generalvikariats. Dort werden nach einem Umbau Wohnungen entstehen. "Es gibt bereits Interessenten. Es wird wohl kein Problem werden, den Altbau zu vermarkten", sagte Ulrich Fuchs, der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands von Sankt Remigius, gestern.

Als Kaufpreis einigten sich Kirchengemeinde und Stadt auf 100.000 Euro, was deutlich unter dem Bodenrichtwert von 195 Euro für den Quadratmeter liegt und der leeren Kasse der Stadt geschuldet ist. "Wir hätten das Grundstück auch für einen Euro abgegeben. Das wurde in Köln jedoch abgelehnt", berichtete Fuchs. Der Gemeinde sei daran gelegen, dass die Einrichtung ihre gute Arbeit unter katholischer Trägerschaft fortsetzen könne. Der Trägerwechsel von der Kirchengemeinde zu den Franziskanerinnen soll mit Fertigstellung der Baumaßnahmen am 1. August 2016 erfolgen. Zurzeit laufen die Genehmigungsverfahren für den Bau.

Zufrieden ist man in der Kirchengemeinde auch darüber, dass zugleich eine Lösung für die Kinder der Elterninitiative Mikado gefunden wurde. Die Kleinen müssen doch nicht vom Cleethorpeser Platz 5 umziehen, nachdem Pfarrbüro und Priesterwohnung in einem Neubau an der Heisterbacher Straße in Niederdollendorf untergebracht werden sollen.

Neuer Träger der Kita wird voraussichtlich der unmittelbare Nachbar, die Jugenddorf-Christophorusschule (CJD), die bereits Erfahrungen als Kita-Trägerin in Rauschendorf gesammelt hat. Das CJD ist dem Vernehmen nach bereit, das Grundstück in Erbpacht von der Kirchengemeinde zu übernehmen und das Gebäude zu sanieren.

Verhandlungen ziehen sich über zweieinhalb Jahre

Im Frühjahr 2013 teilte der Kirchengemeindeverband Königswinter-Tal in einer Absichtserklärung der Stadt Königswinter als Trägerin der Jugendhilfe mit, dass er die Einrichtung an der Remigiusstraße 11 nicht mehr in eigener Trägerschaft fortführen könne. Als neue Trägerin wurde die Angela-von-Cordier-Stiftung der Franziskanerinnen von Nonnenwerth präsentiert. Die Kirchengemeinde hätte gerne selbst gebaut, erhielt jedoch keine Förderzusage des Kölner Generalvikariats, nachdem im Kirchengemeindeverband bereits die Neubauten für die beiden Kitas in Oberdollendorf und Niederdollendorf gestemmt werden mussten.

Der Jugendhilfeausschuss stimmte bereits vor zwei Jahren der hundertprozentigen Sonderfinanzierung der Einrichtung durch die Stadt zu. Während die Kita bisher 48 Kinder über drei Jahre besuchen, werden es nach dem Umbau 40 Kinder, darunter acht bis zehn unter Dreijährige, sein.

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