Förderverein Freibad Unkel Hoffnung liegt auf überregionalen Sponsoren

UNKEL · Der Vorstand des Fördervereins Freibad Unkel macht kommissarisch bis Mitte April weiter. Diese Entscheidung ist bei der Jahreshauptversammlung am Mittwochabend gefallen.

Ursprünglich war bereits überlegt worden, eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen, um über die mögliche Auflösung des Vereins zu entscheiden 8der GA berichtete). Der Vorschlag von Dieter Wallek, für eine von Fördergeldern des Landes unabhängige Finanzierung der Freibadsanierung überregional Sponsoren zu suchen, bewegte den Vorstand um Katja Lorenzini zu seinem Entschluss, bis nach Ostern 2015 weiterzumachen.

"Uns ist die Zeit davongelaufen. Alle Beratungen hätten 2014 vom Tisch sein müssen. Die fest zugesagten Fördergelder aus Mainz in Höhe von 720 000 Euro können wir deshalb in den Wind schreiben!" Offensichtlich desillusioniert zog Lorenzini am Mittwoch ein Resümee nach einem achtjährigen engagierten Kampf um das Unkeler Freibad. Immer neue Hürden hatte der Verein überwunden. Die letzte war eine vom Verbandsgemeinderat geforderte Bankabsicherung - ein Konsortium hatte sich bereit erklärt, die Bürgschaft für die Landesmittel zu übernehmen.

Vor allem das Verhalten der Unkeler Verwaltung und vieler Mandatsträger hinsichtlich des angestrebten Bürgerentscheids zur Übernahme der Bürgschaft durch die Verbandsgemeinde habe den Vorstand bewogen, sich nicht mehr zur Wahl zu stellen. "Über 2300 Bürger hatten mit ihrer Unterschrift zu erkennen gegeben, dass sie selber entscheiden wollen. Stattdessen hat die Verwaltung ein Gefälligkeitsgutachten vorgelegt, dass sich gegen einen Bürgerentscheid aussprach", monierte Lorenzini.

"Wir sind gescheitert, weil zwei Gruppen das Projekt auf keinen Fall umsetzen wollten: Die VG-Verwaltung und die CDU-Fraktion", erklärte Werner Henneker. Der Erpeler Christdemokrat und Vereinsgeschäftsführer kritisierte, die CDU habe sich von einer gestaltenden zu einer verwaltenden Partei entwickelt und auf 720.000 Euro Landesmittel verzichtet, mit denen die Infrastruktur für Familien und für den Tourismus nachhaltig verbessert worden wäre.

Die Verwaltung habe den Verein immer nett empfangen, bei der Lösung der Probleme aber allein gelassen. Dem nun kommissarischen Vorstand des Freibad-Vereins schlug Dieter Wallek als Vorsitzender des FC Unkel vor, für das Kunstrasenplatz-Projekt seines Vereins und die Freibadsanierung gemeinsam überregionale Sponsoren zu suchen. Unterstützung signalisierten Volker Thomalla, ehemaliger Gegenkandidat von VG-Bürgermeister Karsten Fehr, und André Morfeld, Ideas Manager bei Thyssen Krupp.

Acht Jahre Kampf ums Schwimmbad

Ziel des im Juni 2006 gegründeten Fördervereins Freibad Unkel war von Anfang an die Erhaltung des Schwimmbades. Er hat mittlerweile 450 Mitglieder.

Der Verein arbeitete Konzepte aus, um den Betrieb selbst zu stemmen. Im Dezember 2013 lehnte eine Mehrheit von CDU und FWG im Verbandsgemeinderat die Übernahme der Bürgschaft für die Landesfördermittel ab. Anfang des Jahres übergab der Verein mehr als 2300 Unterschriften für einen Bürgerentscheid, CDU und FWG im VG-Rat lehnten einen Bürgerentscheid ab. Der Verein fand private Bürgen, die Verwaltung forderte zusätzlich eine Bankbürgschaft.

Kurz vor den Kommunalwahlen überließ der VG-Rat die Entscheidung seinem Nachfolgegremium. Dieses berät nun am Donnerstag, 4. Dezember.

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