Gesamtschule Oberpleis FDP weiter für Sekundarschule

SIEBENGEBIRGE · Die Königswinterer FDP ist weiter für die Einrichtung eine Sekundarschule in der Stadt zum Schuljahr 2014/2015. Bei einem Gespräch zum Jahresabschluss im Rahmen der Weihnachtsfeier sprach sich Fraktionschef Dietmar Rüsch für die neue Schulform und gegen eine Gesamtschule aus. Heute Abend soll der Königswinterer Stadtrat eine endgültige Entscheidung in der Schulfrage treffen.

"Nach unserer Auffassung sollte dazu in der Ratssitzung noch einmal die Frage nach der künftigen Schullandschaft grundsätzlich und abschließend zur Abstimmung gestellt werden", so Rüsch. Die FDP gehe davon aus, dass die Entscheidung dann von allen, nicht nur den Politikern, akzeptiert werde. Die Diskussion habe inzwischen so chaotische Formen angenommen, dass selbst viele Kommunalpolitiker nicht mehr durchblickten und schon gar nicht die Bürger und insbesondere die betroffenen Eltern.

Das Ziel liberaler Bildungspolitik bleibe eine Vielfalt auf hohem Niveau. "Dazu gehört auch ein gut aufgestelltes und leistungsstarkes Gymnasium", sagte Rüsch. In Königswinter werde neben dem CJD ein städtisches Schulzentrum gebraucht, das offen für alle Schüler sei, ganz gleich ob sie das Abitur, die Fachoberschulreife oder einen Hauptschulabschluss anstrebten.

"Dies kann nach unserer Überzeugung im Hinblick auf die Entwicklung der Schülerzahlen nur durch eine teilintegrierte Sekundarschule neben dem Gymnasium am Oelberg gewährleistet werden", so Rüsch. Eine Diskriminierung der Sekundarschule als "Resteschule", wie sie von Ratsmitgliedern der SPD dargestellt werde, sei verantwortungslos und widerspreche in eklatanter Weise dem gerade geschlossenen Schulkompromiss.

Die Stadtschulpflegschaft Königswinter hat hingegen erneut an die Politik appelliert, sich heute Abend für eine Gesamtschule auszusprechen. "Im Sinne aller Eltern, insbesondere der jetzigen Viertklässler an den Grundschulen der Stadt, geht nochmals der eindringliche Appell an die Mehrheitsfraktionen von CDU und FDP, die noch geöffnete Türe nicht zu schließen und den Kindern ihrer Stadt die Möglichkeit zu bieten, auch in Königswinter zum Schuljahr 2013/2014 eine Gesamtschule zu besuchen."

Dies sei eine Bitte auch von all den Eltern, die immer wieder von der Hoffnung auf eine Gesamtschule geleitet worden wären. "Folgen Sie dem immer wieder geäußerten Wunsch und sichern Sie Königswinter ein Schulangebot, das mit allen Nachbarkommunen konkurrieren kann - zum Wohle der Stadt Königswinter, ihrer Attraktivität auch für junge Familien und einer zukunftsorientierten Gestaltung der Schullandschaft", so die Stadtschulpflegschaft.

Die Elternvertretung weist auf die Planungen für eine private Gesamtschule in Bad Honnef hin. Vor diesem Hintergrund könne man der Koalition nur nahelegen, dass sie ihre Haltung überdenke. Komme keine Gesamtschule, entwickle sich die Stadt "zu einer vereinsamten Enklave - weniger Schüler, weniger zuzugswillige Eltern - eine düstere Zukunftsprognose".

Selbst eine Gesamtschule zum Schuljahr 2014/15 oder auch eine Sekundarschule würden erhebliche Probleme haben, die vorausgesetzten Anmeldezahlen nachzuweisen, da viele Eltern bereits ihren Blick auf das Schulangebot in Bad Honnef gerichtet hätten.

Königswinter würden auch durch den "Gastschulbeitrag", den die Stadt zahlen müsste, wenn Schüler ein Angebot in einer Nachbarkommune nutzen würden, Kosten entstehen. Diese würden in Verbindung mit den Betriebskosten für ein zunehmend leer stehendes Schulzentrum Oberpleis zu Buche schlagen.

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