Renovierungsarbeiten in der Selhofer Kirche Das Gerüst steht

SELHOF · Im Januar beginnen die Renovierungsarbeiten in der Selhofer Kirche. Das Innere des Gotteshauses muss mach dem Brand am Seitenportal komplett saniert werden.

 Komplett eingerüstet ist der Innenraum der Selhofer Pfarrkirche Sankt Martin. Die Renovierung startet im Januar.

Komplett eingerüstet ist der Innenraum der Selhofer Pfarrkirche Sankt Martin. Die Renovierung startet im Januar.

Foto: Frank Homann

In den meisten Bad Honnefer Kirchen wurde am Wochenende das Weihnachtsfest feierlich begangen, wurden Messen zelebriert und erfreuten sich die Kirchgänger an den schmucken Krippen. Nicht so in der Selhofer Pfarrkirche Sankt Martin – die blieb dunkel. Und kein Gläubiger verirrte sich in das Gotteshaus, das komplett leer geräumt ist. Ein riesiges Baugerüst verdeckt seit vergangener Woche Wände und Decke. Damit ist ein erster Meilenstein gesetzt, um die katastrophalen Folgen des Brandes am Nebenportal des Gotteshauses Anfang September zu beseitigen. Dabei hatten vor allem Qualm und Ruß für schwere Schäden gesorgt.

Was zunächst den Anschein eines überschaubaren Schadens hatte, macht tatsächlich eine Renovierungs-Maßnahme aus, die das komplette Kirchengebäude umfasst und die etwa 600 000 Euro verschlingen wird. Nach der Einrüstung können nun alle anderen Aufgaben im neuen Jahr in Angriff genommen werden.

Zweieinhalb Wochen Arbeit der Gerüstbauer der Firma Jacobi aus Königswinter lagen hinter ihnen, als sie am vergangenen Donnerstag von der auch für die Gerüstbauer ungewöhnlichen Baustelle abrückten. Nun ist das Innere des Kirchenbaues bis unters Dach komplett eingerüstet: Das macht eine Fläche von 2500 Quadratmetern Fassadengerüst und 700 Quadratmetern Deckengerüst aus.

Das bedeutete für die Gerüstbauer: 50 Tonnen Material – 30 Tonnen für Stütz- und Fassadengerüste sowie 20 Tonnen für Gitterträger und Deckendielen – mussten bewegt werden. Daniel Thoring: „Rund 500 zweieinhalb Meter lange Stahlbohlen waren erforderlich, um das Gerüst zu errichten, außerdem 70 Binder, das sind die Gitterträger.“ Zwei Mann zogen die Teile mit dem Seil hoch, zwei Mann nahmen sie oben ab und schraubten sie zusammen.

Eine schwere Arbeit, bei der auch behutsam vorgegangen werden musste. Das Material durfte nicht an die Wände oder an die Säulen gestellt werden und schon gar nicht die eingeschalten Schätze wie die Martinreliefs und die Kreuzwegstationen berühren.

Ein eindrucksvolles Bild gibt dieser Gerüststangen-Wald jedenfalls ab. Gleich in der ersten Januarwoche werden die alten Decken abgerissen und entsorgt, dann die Wände von oben bis unten gereinigt, neue Decken eingebaut, die Elektroleitungen erneuert. „Da haben wir Februar oder März reichlich zu tun“, meinte der beauftragte Architekt Klaus Niehoff.

Ehe dann der Boden gereinigt wird, müssen die Gerüstbauer wieder abrüsten. Niehoff: „Das Ziel ist, dass die Selhofer das Osterfest wieder in ihrer angestammten Kirche feiern können.“ Und 2017 gibt es auch wieder eine Weihnachtskrippe – die Figuren der schönen Selhofer Krippe nahmen glücklicherweise keinen Schaden durch Rauch und Ruß beim Brand.

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