Weitere Unterkünfte für 200 Flüchtlinge Landschaftsverband stellt leer stehendes Wohnheim

BONN · Haus 14 steht leer, ist aber noch gut in Schuss. So stellt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) nun eins seiner Gebäude auf dem Gelände der LVR-Klinik der Stadt zur Verfügung, damit dort bis zu Flüchtlinge wohnen können. Wie berichtet, will die Uniklinik die ehemalige Poliklinik an der Wilhelmstraße zur Verfügung stellen.

 Das ehemalige Wohnheim für Personal auf dem Gelände der LVR-Klinik steht seit zwei Jahren leer. Die Räume sollen nun der Stadt für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stehen.

Das ehemalige Wohnheim für Personal auf dem Gelände der LVR-Klinik steht seit zwei Jahren leer. Die Räume sollen nun der Stadt für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stehen.

Foto: Roland Kohls

Dort sollen bald 150 Menschen untergebracht werden. Wie die Stadt mitteilte, bereitet sie gerade die Unterbringung vor, sorgt für eine Heizung und bringt Toiletten und Duschen in Schuss.

Derzeit inspizieren Mitarbeiter der Stadt auch die Räume auf dem Klinikgelände am Kaiser-Karl-Ring, um zu klären, was dort für die Nutzung als Unterkunft alles nötig ist. Das Haus war bis vor zwei Jahren noch ein Wohnheim fürs Pflegepersonal, sagte LVR-Sprecherin Katharina Landorff. Eigentlich sollte es an die LVR-eigene Rheinische Beamten-Baugesellschaft (RBB) veräußert werden, die in ihren Immobilien in der Regel Mitarbeiterwohnungen einrichtet. Das ehemalige Wohnheim besteht aus 17 Apartments, "sodass - je nachdem, wie Stadt es gestalten will - zwischen 40 und 50 Menschen dort untergekommen könnten", sagte Landorff auf Anfrage. Das Gebäude ist nach Angaben des LVR-Immobilienmanagements in einem so guten Zustand, dass Flüchtlinge im Prinzip direkt einziehen könnten. Sie dürfen dann solange bleiben, wie es nötig ist, so Landorff.

"Es ist sehr positiv, dass der Landschaftsverband Rheinland seiner Verantwortung gerecht wird und seiner Mitgliedskommune Bonn ein großes, leer stehendes Gebäude zur Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stellt", sagt der grüne Landtags- und Stadtverordnete Rolf Beu, auch Mitglied der LVR-Landschaftsversammlung. Laut Beu soll an der Stelle später eine neue Siedlung aus einem Guss entstehen.

Dass Haus 14 leer steht, habe mit dem Trend "ambulant vor stationär" zu tun, der eine wohnortnahe Behandlung von psychisch Kranken vorsehe, so Landorff. Dadurch sei es mit den Jahren auch zu strukturellen und personellen Veränderungen gekommen.

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