Elisabeth Lindner liebte die Musik Stiftungsgründung in Bad Neuenahr

BAD NEUENAHR · Elisabeth Lindner war ein Schöngeist. Sie liebte Blumen und die Musik. Jetzt wurde die „Elisabeth-Lindner-Stiftung – Singen und Musizieren mit Kindern und Jugendlichen“ gegründet.

Der Vorstand der Elisabeth-Lindner-Stiftung mit Andrea Stenzel (v.l.), Lothar Lindner und Hartmut Ketz möchte das Singen und Musizieren von Kindern und Jugendlichen fördern.

Der Vorstand der Elisabeth-Lindner-Stiftung mit Andrea Stenzel (v.l.), Lothar Lindner und Hartmut Ketz möchte das Singen und Musizieren von Kindern und Jugendlichen fördern.

Foto: Martin Gausmann

Elisabeth Lindners Herzlichkeit und Gastfreundschaft - das mit ihrem Mann Lothar geführte, heute 108 Jahre alte Privathotel Villa Aurora im Jugendstil an der Bad Neuenahrer Georg-Kreuzberg-Straße trägt heute noch ihre unverwechselbare Handschrift - waren ebenso legendär wie ihr Bemühen, Kinder und Jugendliche musikalisch zu fördern und zu begleiten. Für Konzerte und Matinees stellte sie ihre Räume immer gerne zur Verfügung. 2012 verstarb sie viel zu früh im Alter von nur 60 Jahren an einem Krebsleiden.

Getragen von dem Wunsch, ihr großes Engagement weiterzuführen und dafür eine besondere äußere Form zu finden, wurde die „Elisabeth-Lindner-Stiftung – Singen und Musizieren mit Kindern und Jugendlichen“ gegründet (siehe Infobox). Vorstandsvorsitzende und Kantorin der evangelischen Kirchengemeinde Bad Neuenahr, Andrea Stenzel: „Elisabeth Lindner, aktiv im Presbyterium, kam zu vielen unserer Veranstaltungen, brachte sich in der später aufgelösten Kreismusikschule ein. Sie war eine Freundin der Musik – beim Zuhören und selbst Singen.“ Wie viele Gleichgesinnte sei sie der festen Überzeugung gewesen, dass musikalische Bildung mehr als nur das Beherrschen eines Instrumentes sei. „Sie hat gewusst, dass Singen und Musizieren allein oder in der Gruppe neben der persönlichen Freude und Zufriedenheit auch soziale Kompetenzen wie Selbstvertrauen, Disziplin, geistige Reife und schöpferische Kraft stärkt“, betonte die Kirchenmusikerin.

Daher stehe die überkonfessionell agierende Stiftung für die Idee, so Stenzel, Projekte in ökumenischer Ausrichtung in Bad Neuenahr-Ahrweiler und im Kreis Ahrweiler selbst ins Leben zu rufen, um zum Beispiel neue Ensembles oder bestehende zu unterstützen. Eine dieser ersten Ideen ist die Förderung des Kinderchorprojektes „SingBach 2019“, in das 6000 Euro fließen.

"SingBeethoven" zum 250. Geburtstag?

Kinderstimmpädagogin Professor Friedhilde Trüün wird in einem Jahr in der Grundschule Bad Neuenahr mit Dritt- und Viertklässlern aus vielen Nationen eine Woche lang ver- und bearbeitete Bach-Werke singen. Dabei geht es nicht um das Ausbilden der Stimmen, sondern schwerpunktmäßig um den Spaß am gemeinsamen Tun und um einen wichtigen Integrationsfaktor. Das Klassensingen wird durch einen Elternsingabend, aber auch ein öffentliches Abschlusskonzert ergänzt. „2020, im 250. Geburtsjahr des Komponisten, könnte es dann SingBeethoven heißen“, so Stenzel.

In der zweiten Hälfte dieses Jahres soll darüber hinaus die Tradition der klassischen Konzerte in der Villa Aurora weitergeführt werden. In Kooperation mit der Musikschule im Kreis können fortgeschrittene Musikschüler wichtige erste Konzerterfahrungen im kleinen Kreis vor einem interessierten Publikum sammeln. „Doch auch wenn die Klassik unser Schwerpunkt sein wird, so sind wir doch genre-offen“, betonte Stenzel.

"Persönlichkeit mit großer Ausstrahlung"

Dem Kurator Hans-Gerd Herder, der Elisabeth Lindner „eine Persönlichkeit mit großer Ausstrahlung“ nannte, dankte Lothar Lindner für die Bewältigung der vielen Regularien zur Stiftungsgründung. Das siebenköpfige Gremium wird komplettiert von Britta Bauer, Flötistin und Dozentin an der Universität Mozarteum Salzburg, dem ältesten Sohn Markus Lindner, Kreissparkassenvorstand Guido Mombauer, dem ehemaligen Ersten Beigeordneten Winfried Schneider, Heike Wernz-Kaiser, Kulturbeauftragte der Stadt, und Stephan Maria Glöckner als Künstler, Grafiker und Musiker.

Glöckner hat auch das aus Noten bestehende Stiftungslogo „ELLI“ kreiert. „Das ist eine wunderbare Initiative“, fand auch Volksbank-Vorstandsvorsitzender Elmar Schmitz, der die Stiftung ebenfalls unterstützt, weil „Musik den Staub von der Seele wischt“.

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