Arbeit Wie verhalte ich mich: Fußball oder Überstunden schrubben?

Berlin · Wer unbedingt die Fußball-Europameisterschaft im Fernsehen gucken will, hat es am Arbeitsplatz unter Umständen schwer. Auf jeden Fall kann man es im Büro mal ansprechen. Eventuell lässt sich ein Kompromiss aushandeln.

 Im Büro sollten man lieber nicht ein Fantrikot anziehen.

Im Büro sollten man lieber nicht ein Fantrikot anziehen.

Foto: Susann Prautsch

Die Spiele der Fußball-Europameisterschaft am Schreibtisch verfolgen? Fernsehgucken am Arbeitsplatz sei zwar grundsätzlich untersagt, teilt der Berliner Anwaltsverein mit. Ein vernünftiger Chef habe aber bestimmt Einsehen und ordne während der Spiele keine Überstunden an.

Es sei wichtig, mit dem Chef zu sprechen. Das sagt Vereinsvorsitzende Claudia Frank. Was gar nicht gehe: krank feiern ohne tatsächlichen Grund. Auch wer zu spät kommt, riskiert dem Anwaltsverein zufolge eine Abmahnung. "Allerdings nicht, wenn es zum ersten Mal passiert und man sich mit dem Sieg der deutschen Mannschaft entschuldigt."

Die Anwälte raten auch, besser nicht im Fußballtrikot zur Arbeit zu kommen, wenn im Unternehmen "angemessene Kleidung" angesagt ist oder es Kontakt zu Kunden gibt. Generell könnten die meisten Menschen aber im Job anziehen, was sie wollten. "Da geht dann auch mal ein Trikot."

Darf auch nach 22.00 Uhr bei deutschen Toren gejubelt werden? "Na klar, immer", meint Anwältin Franke. Allerdings gelte ab 22.00 Uhr auch während der Fußball-EM Nachtruhe. Wer danach zu laut ist, müsse mit dem Einschreiten der Polizei rechnen. "Aber man kann ja Fußball sehen und feiern, ohne andauernd zu brüllen. Es ist immer eine Frage der Verhältnismäßigkeit."

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