Chance für Doktoranden Neue Erkelenz-Stiftung vergibt Auszeichnungen

Bonn · Er hat Geschichte geschrieben, für Bonn und für die Physik: Klaus Erkelenz. Er gilt als die treibende Kraft hinter der Aufstellung des Bonn Potentials, einem Modell zur Beschreibung der Nukleon-Nukleon-Wechselwirkung auf Mesonenaustauschbasis - ein Gebiet der Kernphysik.

Seiner Errungenschaft gedachte das Helmholtz-Institut für Strahlen- und Kernphysik nun im physikalischen Institut. Beim Kolloquium wurde auch die Klaus-Erkelenz-Stiftung gewürdigt, die seine Witwe Gabriele Erkelenz dieses Jahr gegründet hat. Jährlich wird ein promovierender Student oder Post-Doktorand des Instituts mit 5000 Euro aus der Stiftung für seine Arbeit ausgezeichnet. Gibt es in einem Jahr keine hervorstechende Leistung, werden im nächsten Jahr zwei Studenten geehrt.

Kolloquiumsgast war der letzte noch lebende Physiker aus Erkelenz damaligem Arbeitskreis, Ruprecht Machleidt, heute Professor für Kernphysik an der University of Idaho (USA). Damals Doktorand, war Machleidt das jüngste Mitglied in Erkelenz' Arbeitskreis an der Uni Bonn. "Nach vierzig Jahren ist Erkelenz' Einfluss in der Kernphysik noch immer spürbar, er hat Großes geleistet", so Machleidt. "Und eins darf man außerdem niemals vergessen: Klaus Erkelenz war ein Pfundskerl." Zu den Rednern gehörte auch der Dekan der Mathemathisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, Professor Ulf-G. Meißner und der emeritierte Professor Peter David.

Dass Erkelenz 1973 mit 42 Jahren viel zu früh starb und noch Großes hätte vollbringen können, darin sind sich alle einig. "Ich erinnere mich gern an endlose Stunden auf eingekrachten Sofas in Erkelenz' Arbeitszimmer", sagte Machleidt. "Da haben wir Physik studiert und 15 Jahre alten Dimple Whiskey getrunken." David, der Erkelenz persönlich gut kannte, sagte: "Er war ein guter Physiker, ein großartiger Freund und ein hervorragender Mensch."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort