Alles rot

Er siegt und siegt und wird damit für die Formel 1 mehr und mehr zum Problem: Michael Schumacher

Michael Schumacher und Ferrari dominieren die Weltmeisterschaft wie nie zuvor. Am Ende steht der siebte Titel für den Kerpener und die Konkurrenz im Regen - degradiert, blamiert. Mit der Rekordpunktzahl 148 Zählern und der Rekordzahl von 13 Siegen fährt der Weltmeister in einer anderen Liga. Jetzt fehlen ihm nur noch zwei wichtige Rekorde: die meisten gefahrenen Grand Prix und die meisten Pole Positions. Andere Bestmarken hat 35-Jährige nahezu pulverisiert.

Die runtergefallenen Krümel darf die Konkurrenz aufpicken. Die sportliche Langeweile ist aber nicht das einzige Problem. Den Teams laufen die Kosten davon. Prost und Arrows sind schon längst nicht mehr dabei, jetzt hat Jaguar die Segel gestrichen.

Das hohe technische und finanzielle Niveau können sich nur noch große Hersteller leisten. Aber wer weiß, wie lange BMW, Mercedes oder Honda noch in der Formel 1 bleiben, wenn sie vorne nicht an Schumacher vorbeikommen.

Max Mosley, Präsident des Weltverbandes FIA, will die Misere an der Wurzel packen. Sicherer, günstiger, spannender und von Einzelinteressen unabhängiger - das sind seine Ziele. Wieder werden einige Regeln verändert. Für 2006 sollen die Änderungen noch gravierender ausfallen (Motoren mit acht statt zehn Zylinder, 2,4 statt drei Liter Hubraum). Es regt sich Widerstand. Die Hersteller drohen gar mit einer eigenen Rennserie. Und hinter den Kulissen tobt ein Machtkampf. Drei Weltbanken, Mehrheitseigner an der Formel 1, haben Bernie Ecclestone, bis vor kurzem Alleinherrscher über den PS-Zirkus, in der Zange. Ein Gerichtsurteil gibt den Banken mehr Entscheidungskompetenzen.

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