Sorgen um Gewerbefläche in Bonn

Schließung von Beueler Traditionsunternehmens awa Andernach beschäftigt Gewerkschaftsbund - Haribo ist an Areal nicht interessiert

Sorgen um Gewerbefläche in Bonn
Foto: Max Malsch

Beuel. Die bevorstehende Schließung des Beueler Traditionsunternehmens awa Andernach ist für den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Region Bonn/Rhein-Sieg/Oberberg ein alarmierendes Zeichen.

Seit Jahren schreite das "Missverhältnis von Dienstleistung und produzierendem Gewerbe" in Bonn fort, sagte Ingo Degenhardt, Vorsitzender des regionalen DGB, und fordert den dringenden Erhalt der Gewerbeflächen. "Es macht mich betroffen, wenn das auch für Bonn wichtige produzierende Gewerbe erneut mit einer Firmenschließung negative Schlagzeilen macht", so Degenhardt.

Bonn brauche auch Arbeitsplätze in der Produktion als Standbein wirtschaftlicher Entwicklung, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende und verwies auf die Schließung des Bonner Werks des Chemiekonzerns Arkema in Dransdorf vor einem Jahr. Degenhardt: "Wenn der Verlust von Arbeitsplätzen nicht mehr aufzuhalten ist, müssen unter allen Umständen sozialverträgliche Lösungen für die Arbeitnehmer gefunden werden."

Und die Forderung an Politik und Verwaltung: "Es muss alles getan werden, um die Gewerbeflächen zu erhalten, vorhandene Gleisanschlüsse weiterhin zu nutzen und adäquate, qualifizierte Arbeitsplätze im produzierenden Sektor zu schaffen", sagte Degenhardt. Klar ist zumindest für Haribo, dass das Gelände den Erfordernissen von Haribo nicht genügt.

Haribo-Sprecher Marco Alfter: "Das besagte Grundstück kommt für Haribo nicht in Frage." Wie berichtet, hat der Bürger Bund einen Umzug des Süßwarenherstellers, der schon seit Jahren nach einem Alternativstandort sucht, angeregt. Haribo sucht ein Gelände, das rund 25 Hektar groß ist, Andernach produziert auf einem Areal von 8,5 Hektar.

Besorgt zeigt sich auch die Beueler FDP und stellte eine große Anfrage an die nächste Sitzung der Bezirksvertretung. Professor Wilfried Löbach will von der Stadtverwaltung wissen, ob ihr die weiteren Pläne des Unternehmens, das Dämmstoffe und verschiedene Systeme für Dachbeläge herstellt, bekannt sind. Die FDP hofft, dass die Stadt Möglichkeiten sieht, wie man wieder "einen Investor für eine hochwertige gewerbliche Nutzung" gewinnen könnte.

Löbach: Das Betriebsgelände der Firma Andernach liegt verkehrsgünstig, und es wäre außerordentlich bedauernswert, wenn sich an dieser exponierten Lage der Autohandel, wie er im Bereich der Broichstraße und der Maarstraße existiert, weiter ausdehnen würde."

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