Bundeskartellamt Benzinpreise schwanken stärker
BONN · Der Vergleich von Benzinpreisen an verschiedenen Tankstellen lohnt sich mehr denn je. Das Bundeskartellamt ermittelte in Köln einen Preisunterschied zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Preis von 20 Cent je Liter am selben Tag.
Selbst bei Betrachtung nur einer Tankstelle habe der Preis im Tagesverlauf um bis zu zehn Cent geschwankt. "Die Autofahrer können eine Menge sparen, wenn sie gezielt die günstigste Tankstelle ansteuern", erklärte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, am Dienstag in Bonn bei der Vorlage des Jahresberichtes.
Er rief Verbraucher dazu auf, den Benzinpreisvergleich der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe zu nutzen. Mundt sagte, die im September 2013 gestartete Übersichtsplattform, bei der mehr als 14.000 Tankstellen jede Preisänderung bei Super E5, Super E10 und Diesel melden, funktioniere reibungslos und sei sehr gut angenommen worden.
Die dem Kartellamt angegliederte Stelle beliefert viele Internetseiten und Smartphone-Apps. Das Sparpotenzial zeigt sich laut Mundt durch eine erste Teilauswertung der bisherigen Preismeldungen an 120 Tankstellen in Köln und 62 Tankstellen in Leipzig zwischen Februar und Mai. Die Ergebnisse ließen sich aber auf andere Städte übertragen.
Seit der Einführung der Markttransparenzstelle seien größere Preisschwankungen als früher zu verzeichnen. Während es früher durchschnittlich fünf Cent am Tag gewesen seien, würden die Preise heute im Schnitt um neun Cent schwanken.
Das Bundeskartellamt stellte bei seiner Auswertung auch erkennbare Preissetzungsmuster fest: Ein Großteil der Erhöhungen finde zwischen 20 und 24 Uhr statt. Meist würden Aral und Shell um 20 Uhr mit den Preisrunden beginnen. Total folge häufig ab 21 Uhr und Jet ab 23 Uhr.
Die Wettbewerbshüter steuern im Kampf gegen verbotene Preisabsprachen auf einen neuen Bußgeldrekord zu. Im ersten Halbjahr seien bereits Strafen im Umfang von 635 Millionen Euro ausgesprochen worden.
